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Gerechtigkeit für Kleinunternehmer
Apotheker schreibt an Martin Schulz
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will Gerechtigkeit für den kleinen Bäcker, der im Gegensatz zum internationalen Kaffeekonzern mit Sitz im Ausland in Deutschland Steuern zahlt. Zeitgleich wettern seine SPD-Kollegen gegen das Rx-Versandverbot und spielen so der holländischen Versandapotheke DocMorris in die Karten. Wie passt das zusammen? Apotheker Dr. Christian Gerninghaus hat Martin Schulz das in einem offenen Brief gefragt.
Der Händler, der vor Ort Steuern zahlt und seinen Beitrag zum Gemeinwohl leistet gegen internationale Großkonzerne mit Sitz in Steueroasen im Ausland – konkret: der Bäcker von nebenan gegen den Kaffeekonzern: Es ist Zeit, hier für Steuergerechtigkeit zu sorgen. Mit dieser Ansage tourt der Hoffnungsträger der SPD, Kanzlerkandidat Martin Schulz, derzeit durch die Lande.
Wenn er das wirklich ernst meint, müsste er doch eigentlich ein offenes Ohr für die aktuellen Probleme der Apotheker vor Ort mit der Konkurrenz durch die ausländischen Versandapotheken haben – also Händler vor Ort versus ausländische Kapitalgesellschaft, Gemeinwohlpflichten versus Rosinenpickerei. Das findet zumindest Apotheker Dr. Christian Gerninghaus aus Schlitz. Er hat daher einen offenen Brief an Martin Schulz verfasst. Darin thematisiert er auch die Haltung einiger Mitglieder der SPD-Fraktion, die gerade massiv gegen das Rx-Versandverbot Stimmung machen. Der kleine Bäcker auf der einen Seite, die Unterstützung der Belange von DocMorris und Co. auf der anderen Seite – für Gerninghaus geht das nicht zusammen.
Bislang keine Antwort von Schulz
Eine Antwort hat Gerninghaus bisher übrigens nicht bekommen – weder aus dem Büro von Schulz noch aus dem Büro des Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses Edgar Franke. Auch an ihn hat der Apotheker seinen Brief geschickt. Franke ist einer der Gegner des Vorhabens, den Rx-Versand zu verbieten. Er hatte vergangene Woche gemeinsam mit Sabine Dittmar, ebenfalls SPD, einen von der ABDA als „Scheinlösung“ bezeichneten Alternativvorschlag zum Rx-Versandverbot ins Spiel gebracht. Demzufolge sollen Rx-Boni mit Ausnahme von Werbegaben im Wert von bis zu einem Euro über das Sozialrecht über einen Zeitraum für zwei Jahre verboten werden, der Rx-Versandhandel soll aber bleiben. Martin Schulz selbst hat sich zu der Thematik und den Vorschlägen seiner Parteifreunde bislang bedeckt gehalten.
Geäußert hat sich hingegen die Grünen-Gesundheitspolitikerin Cordula Schulz-Asche über Facebook. Sie ist ebenfalls eine vehemente Gegnerin des Rx-Versandverbots. Gerninghaus hatte seinen Brief auf ihrer Seite in dem sozialen Netzwerk als Kommentar gepostet. Schulz-Asche schreibt:
„Die Wiederholung von Argumenten hilft nicht für zukunftsfähige Versorgung. Es fehlen Versorgungskonzepte für den ländlichen Raum und ärmere Stadtteile, denn wo es an Ärzten fehlt, fehlt es auch an Rezepten. Junge Pharmazeuten wollen nicht Apotheken kaufen, sondern angestellt arbeiten. In Regionalzentren und Städten befinden sich viele Apotheken, in Bestlagen mit guten Umsätzen (rund 40%). Zu dieser seit Jahren laufenden Entwicklung hat der Versandhandel mit seinem geringen Marktanteil wenig beigetragen. Dass jetzt wegen der Boni Handlungsbedarf besteht, sehen auch wir. Aber ein Verbot des Rx-Versands ist ein massiver Eingriff, der europarechtlich und verfassungsrechtlich gut begründet sein müsste. Das ist es bisher nicht.“
5 Kommentare
Nur richtig!
von Gunnar Müller, Detmold am 26.02.2017 um 9:19 Uhr
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Der SPD MESSIAS und seine kraftvollen Gerechtigkeitsworte für hart arbeitende Mittelständler.
von Heiko Barz am 22.02.2017 um 10:13 Uhr
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Nachhilfe und Die Wahrheit ist das Wort
von Bernd Jas am 21.02.2017 um 18:57 Uhr
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AW: Nachhilfe und Die Wahrheit ist das Wort
von Bernd Jas am 21.02.2017 um 19:01 Uhr
Wiederholte Argumente
von Marius am 21.02.2017 um 14:53 Uhr
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