- DAZ.online
- News
- Politik
- Was planen AOK-Chef ...
Lieferengpässe und Apothekenmarkt
Was planen AOK-Chef Hermann und Karl Lauterbach?
In die Debatte um das Rx-Versandverbot mischt sich eine weitere große Krankenkasse ein. Christopher Hermann, der Chef der AOK Baden-Württemberg, glaubt nicht daran, dass Vor-Ort-Apotheken durch den Arzneimittel-Versandhandel gefährdet sind. Am morgigen Mittwoch will Hermann in Berlin eine Pressekonferenz zur Arzneimittelversorgung geben. Mit dabei: Karl Lauterbach, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
Die AOK Baden-Württemberg ist eine der mitgliederstärksten regional aktiven Krankenkassen in Deutschland. In den vergangenen Jahren sind die Mitglieder- und Versichertenzahlen der AOK im Südwesten stetig angestiegen, Ende 2015 waren mehr als 4 Millionen Menschen bei der Kasse versichert. Die AOK beschäftigt zudem mehr als 10.000 Mitarbeiter. Auch politisch mischt die AOK Baden-Württemberg kräftig mit: Ihr Vorsitzender Christopher Hermann gilt als „Mit-Erfinder“ der Arzneimittel-Rabattverträge und wird bei fast allen großen Gesundheits-Gesetzen als Einzelsachverständiger in den Bundestag eingeladen.
Natürlich hat Hermann auch eine Meinung zu den Auswirkungen des EuGH-Urteils zur Rx-Preisbindung. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte der Kassenchef am gestrigen Montag, dass er die Gefahr des Versandhandels für die Apotheke vor Ort bezweifle. Hermann wörtlich: „Wenn die Apotheken ihre umfassende Beratungsfunktion für den Patienten in den Mittelpunkt stellen, werden sie ohne Probleme überleben”. Das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geplante Rx-Versandverbot bezeichnete er daher als „nicht sinnvoll“. Hermann wörtlich: „Das ist nichts anderes als ein Kniefall vor der Apothekerlobby vor der Bundestagswahl und hat mit Versorgungssicherheit nichts zu tun.“
Diese Meinung teilt Hermann unter anderem mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach. Der Fraktionsvize der Sozialdemokraten im Bundestag kämpft seit Wochen für mehr Preiswettbewerb im Apothekenmarkt und gegen das Rx-Versandverbot. Nachdem Lauterbach Anfang des Jahres ganz plötzlich doch Kompromissbereitschaft in Richtung Versandverbot signalisierte, war es in den vergangenen Wochen ruhig um den SPD-Gesundheitsexperten geworden. Lauterbach hatte zwar versprochen, ein eigenes Konzept zur Umstellung des Apothekenhonorars und zum Umgang mit dem EuGH-Urteil vorlegen zu wollen. Bis heute ist das jedoch nicht geschehen.
11 Kommentare
Eine Republik und seine "ungesunden Alphatiere"
von Christian Timme am 08.03.2017 um 6:48 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Eine Republik und seine "ungesunden
von Karl Friedrich Müller am 08.03.2017 um 11:48 Uhr
Ko alition Hermann/Lauterbach/Glaeske
von Alexander Zeitler am 07.03.2017 um 19:46 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Ist es denn so schwer zu verstehen:
von Beobachter am 07.03.2017 um 14:39 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Punkt?
von Holger Hennig am 08.03.2017 um 8:28 Uhr
AW: Ist es denn so schwer zu verstehen
von Beobachter am 08.03.2017 um 9:51 Uhr
AOK und Selektion
von Reinhard Rodiger am 07.03.2017 um 14:34 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Kranke Kassen und Politiker
von Alex Meier am 07.03.2017 um 12:09 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Zeitalter der Lügen
von Karl Friedrich Müller am 07.03.2017 um 11:44 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
ideologische Scheuklappen
von Karl Friedrich Müller am 07.03.2017 um 11:07 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Hermann?
von Rolf Lachenmaier am 07.03.2017 um 10:42 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.