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Kardiales Risiko von Analgetika
Herzstillstand nach NSAR-Einnahme
Signifikant höheres Herzstillstand-Risiko unter Ibuprofen und Diclofenac
Von den registrierten 28 947 Patienten hatten 3 376 im Zeitraum bis 30 Tage vor dem Herzstillstand - Adhärenz vorausgesetzt - ein NSAR eingenommen. Mit einem Anteil von 51,0% bzw. 21,8% waren Ibuprofen bzw. Diclofenac am häufigsten verordnet worden. Die Analysen ergaben, dass die Verordnung von Diclofenac statistisch signifikant mit einem um 50 Prozent erhöhten Risiko (odds ratio, OR, 1,50, 95% KI 1,23 - 1,82), die von Ibuprofen mit einem 31 Prozent (OR 1,31, 95% KI 1,14-1,51) höheren Risiko für einen Herzstillstand außerhalb der Klinik verbunden war. Auch bei Naproxen (OR 1,29), Celecoxib (OR 1,13) und Rofecoxib (OR 1,28) wurde ein höheres Risiko beobachtet, wobei der Unterschied nicht signifikant und die Fallzahlen zu gering für eine sichere Aussage waren. Das mediane Alter der Personen, die NSAR eingenommen hatten, lag bei 69 Jahren. Einige von ihnen litten an verschiedenen Erkrankungen, beispielsweise 11,6 Prozent an Diabetes, 13,8 Prozent an ischämischer Herzkrankheit 11,3 Prozent an Arrhythmien. 10,2 Prozent hatten schon einmal einen Herzinfarkt erlitten. Auch die Medikationsliste war umfangreich; So nahmen beispielsweise 18,4 Prozent neben einem NSAR einen Betablocker, 24,7 Prozent einen ACE-Hemmer ein.
Sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung notwendig
Die Autoren weisen darauf hin, dass ihre Studie einige Einschränkungen besitzt. So handelt es sich nicht um eine randomisierte Untersuchung, sodass Aussagen zu kausalen Zusammenhängen nicht getroffen werden sollten. Die Ergebnisse liefern ihrer Ansicht nach einen Beitrag zu den Diskussionen über das kardiovaskuläre Risiko der NSAR. Entsprechend sorgfältig sollte die Nutzen-Risiko-Abwägung beim Einsatz dieser Substanzen erfolgen.
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