Zäher Übernahmekampf

Das Ringen um Stada

Bad Vilbel - 27.03.2017, 10:45 Uhr

Wie geht es weiter im Übernahmekampf um Stada? (Foto:dpa)

Wie geht es weiter im Übernahmekampf um Stada? (Foto:dpa)


Was haben die Investoren mit Stada vor?

Sie wollen Stada komplett übernehmen. Für gewöhnlich veräußern Beteiligungsgesellschaften gekaufte Firmen nach ein paar Jahren wieder, um Gewinn zu machen. Sie sind wegen ihrer teils harten Sanierungsmethoden gefürchtet. Advent hatte auch deshalb beteuert, Stada nicht zerschlagen zu wollen, und sich zum Standort Deutschland bekannt. Man werde in die weltweite Expansion investieren, heißt es.

Wie geht es im Übernahmekampf voran?

Zäh. Gespräche mit den Bietern hatte Stada jüngst verschoben und einen höheren Preis gefordert. Permira und Advent sowie Bain und Cinven sollen 58 Euro je Aktie bieten. Die Gespräche gehen wieder weiter, doch die Prüfung der Bücher, welche Bieter bis Ende März abschließen wollten, zieht sich dahin. Jüngst wurde dann überstürzt die Bilanzvorlage für 2016 wegen einer unbekannten Transaktion verschoben. In Finanzkreisen sieht man eine  „Hinhaltetaktik". Dort schwindet die Geduld. Es mache sich langsam Unruhe breit, heißt es.

Was sorgt noch für Verwunderung?

Wellen schlug ein Bericht, wonach Stada-Chef Matthias Wiedenfels 2016 im Dienstwagen zeitweise abgehört wurde. Zudem seien ihm anonym Fotos und Briefe geschickt worden, die Wiedenfels in vertraulichen Geschäftssituationen und im privaten Umfeld zeigten. Unklar ist auch, welche Rolle Aufsichtsratschef Ferdinand Oetker spielt. Er gilt als Verkaufsskeptiker - auch wenn er dies dementierte. Indes hat er einen Ausschuss gegründet, um einen „engen Austausch" mit dem Vorstand zu gewährleisten. Für Erstaunen sorgte Oetker, da er den Kaufpreis laut „Handelsblatt" auf mindestens 70 Euro je Aktie treiben will.



dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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