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- Das Ringen um Stada
Advent und Permira, Bain und Cinven: Zwei Bietergruppen ringen um Stada. Doch die Gespräche ziehen sich hin. Während das Management den Preis für eine mögliche Übernahme hoch treiben will, gibt es immer wieder Turbulenzen. Wie geht es weiter? Kann der Deal noch scheitern?
Die Übernahme des Bad Vilbeler Pharmakonzerns Stada hat sich zu einem wahren Krimi entwickelt. Derzeit buhlen zwei Bietergruppen aus den Finanzinvestoren Advent und Permira sowie Bain und Cinven um den MDax-Konzern. Die Verhandlungen ziehen sich aber in die Länge. Erst zuletzt hatte Stada Gespräche abgebrochen und verschoben, um einen höheren Kaufpreis zu erzielen. Die Interessenten wollen 3,6 Milliarden Euro für den MDax-Konzern zahlen. Doch das reicht Stada nicht. Zuletzt wurde die Bilanzvorlage wurde für 2016 vertagt. Wie geht es jetzt weiter? Und warum ist Stada eigentlich für die Investoren so interessant? Und was ist, wenn die Sache platzt? Manchen käme das nämlich gerade recht. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Was macht Stada für Finanzinvestoren überhaupt so interessant?
Wegen der Niedrigzinsen fließt viel Geld von Investoren, das angelegt werden muss. Und Kaufziele wie Stada sind rar. Der Konzern ist der größte unabhängige Generikahersteller in Deutschland und hat bei rezeptfreien Markenprodukten wie Grippostad und der Sonnenschutzserie Ladival eine starke Position. „Das ist ein wachsender Markt, Stada erwirtschaftet nachhaltige Renditen und hat außerdem den Fuß in interessanten Märkten wie Russland, Spanien und Italien", sagt Ulrich Huwald, Analyst bei der Bank M.M. Warburg. Tatsächlich ist Stada mit über 10 000 Mitarbeitern in vielen europäischen Ländern, aber auch weltweit, etwa in Asien vertreten.
Steckte Stada nicht zuletzt noch in Schwierigkeiten?
Erst letztes Jahr hatte sich der Investor AOC bei Stada eingekauft, Aufsichtsratschef Martin Abend abgelöst und einen Geschäftsumbau gefordert. Der hat dabei Spuren hinterlassen: Zwar stieg Stadas Umsatz 2016 um 2 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Doch Abschreibungen wegen der Einstellung des Brasilien-Geschäfts und des Rückzugs aus Ägypten sowie Währungseffekte belasteten. Mit 92,9 Millionen Euro verdiente Stada 16 Prozent weniger. Investoren glauben, dass der Umbau greift, sagt Huwald.
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