Jahresbilanz

Stada-Dividende steigt trotz niedrigerem Gewinn

Berlin - 29.03.2017, 14:21 Uhr

22 Prozent weniger Konzerngewinn: Der Pharmakonzern Stada will schnell wachsen - trotz unsicherer Zukunft. (Foto: Stada)

22 Prozent weniger Konzerngewinn: Der Pharmakonzern Stada will schnell wachsen - trotz unsicherer Zukunft. (Foto: Stada)


Druck von Großaktionären

Die ambitionierten Ziele können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Management unter erheblichem Druck von Großaktionären steht, mehr Wert zu schaffen. Im vergangenen Jahr hat der Konzern daher erhebliche Veränderungen durchgemacht: Teile des Vorstands wurden neu besetzt, der Aufsichtsrat neu zusammengesetzt, die Organisation gestrafft, das Portfolio bereinigt und die Effizienz erhöht. „2016 war ein Jahr des Umbruchs. Wir haben begonnen, Wertsteigerungspotenziale für die Zukunft zu heben“, fasste Wiedenfels, der im Juni 2016 die Nachfolge das langjährigen Stada-Chefs Hartmut Retzlaff angetreten hatte, die Neuausrichtung zusammen.

Unter dem Strich stand am Jahresende bei einem Umsatz von 2,139 (2015: 2,115) Milliarden Euro ein gegenüber 2015 um 22 Prozent niedrigerer Konzerngewinn von 86 Millionen Euro. Der Umbau hat damit deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen. Der um Sondereffekte bereinigte Konzerngewinn fiel hingegen mit 177 Millionen Euro sieben Prozent höher aus als 2015. Die Neubewertung einer Transaktion hatte zudem eine Verschiebung der Pressekonferenz nötig gemacht; die Zahlen fielen dabei etwas niedriger aus, als ursprünglich mit den Eckdaten Anfang März in Aussicht gestellt.

Trotz des gesunkenen Gewinns will Stada seinen Aktionären eine um zwei Cent auf 72 Cent erhöhte Dividende zahlen. Auch für die kommenden Jahre stellte Finanzchef Kraft weitere Dividendensteigerungen in Aussicht. 

Bespitzelung als „Kuriosität“

Bestätigt hat Wiedenfels auf der Pressekonferenz einen Medienbericht, dass er vor rund neun Monaten abgehört worden sei. Details dazu nannte er nicht – es habe sich um eine „Kuriosität“ gehandelt, die mittlerweile abgeschlossen sei. Zu seiner eigenen Zukunft als Vorstandschef sagte er: „Ich verbinde die Unternehmensziele bis 2021 mit meinem Namen.“ 

Ob und wie lange er tatsächlich Stada leiten wird, werden allerdings die künftigen Eigentümer entscheiden. Der aktuelle Aktienkurs, so ließ Finanzchef Kraft durchblicken, lasse jedenfalls eine gewisse Wahrscheinlichkeit einer Transaktion erwarten. 



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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