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ARD-Sendung über Lieferengpässe
Plusminus vergisst Apotheken-Probleme
Wer trägt die Schuld an den Lieferengpässen?
Wie schlecht es um die Lieferfähigkeit im Krankenhaus bestellt ist, belegen die nachfolgenden Zahlen: Demnach fehlten allein im Februar in deutschen Kliniken 280 verschiedene Wirkstoffe. Betroffen waren laut ARD-Sendung rund 12.000 Patienten. Vor allem bei Antibiotika sei die Situation kritisch, so die Autoren des Beitrages. In den vergangenen drei Jahren kam es alleine hier 16 Mal zu Engpässen.
Professor Gerd Fätkenheuer vom Universitätsklinikum Köln verwies bei den bestehenden Versorgungsschwierigkeiten außerdem auf das Risiko von Resistenzbildungen. Denn wenn die benötigten Antibiotika nicht lieferbar seien, müssten Ärzte auf Reserveantibiotika zurückgreifen, was wiederum Resistenzen fördern könnte. Dass knappe Antibiotika derzeit immer häufiger teuer aus dem Ausland importiert werden müssen, war ein Punkt, der die ökonomischen Auswirkungen der Problematik beleuchtete.
ARD-Beitrag: Unschärfe bei der Fehlersuche
Bei der Ursachenforschung blieb der Beitrag dann jedoch eher unscharf. Zwar gab es ein Statement vom Gesundheits-Ökonomen Professor Gerd Glaeske, der Produktionsstätten im Ausland für die Lage verantwortlich machte. Der Kostendruck im deutschen Gesundheitswesen, so der Ökonom, zwänge die Hersteller zur Produktion im Ausland. Zudem brachte er die Rabattverträge als weiteren Auslöser für diese Fehlentwicklung ins Spiel.
Doch die Frage, welche Rolle die Kontingentierung der Pharmaunternehmen oder der Vertrieb über Direktvertriebs-Portale wie etwa Pharmamall insbesondere für Vor-Ort-Apotheken spielt, blieb außen vor – obwohl gerade letzteres Problem vielen Apothekern ein Dorn im Auge sein dürfte. Die TV-Autoren verzichteten außerdem darauf, Hersteller, Großhandel und Krankenkassen im Beitrag zu Wort kommen zu lassen. So kritisierten und kommentierten lediglich Wolf-Dieter Ludwig und Gerd Glaeske die derzeitigen Marktentwicklungen. Ludwig ging beispielsweise auf die fehlende Sanktionierungsmöglichkeit für Hersteller mit Lieferschwierigkeiten im Klinikbereich ein, die gibt es nämlich nur im Bereich der Rabattverträge. Auch Stellungnahmen aus der Politik gab es im TV-Beitrag nicht. Und so geht das Schwarze-Peter-Spiel wohl in die nächste Runde.
2 Kommentare
Auslandsproduktion
von Peter Bauer am 30.03.2017 um 12:02 Uhr
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AW: Auslandsproduktion
von Peter Lahr am 30.03.2017 um 12:27 Uhr
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