Baden-Württemberg

Behörde schließt DocMorris-Abgabeautomaten

Berlin - 21.04.2017, 14:40 Uhr

Eben noch geöffnet, jetzt schon geschlossen: Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat im baden-württembergischen Hüffenhardt die sofortige Schließung des DocMorris-Abgabeautomaten angeordnet. (Foto: diz)

Eben noch geöffnet, jetzt schon geschlossen: Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat im baden-württembergischen Hüffenhardt die sofortige Schließung des DocMorris-Abgabeautomaten angeordnet. (Foto: diz)


DocMorris wird wohl klagen

DocMorris hatte zuletzt mitgeteilt, dass man die in Hüffenhardt entstandene Versorgungslücke schließen wolle. Zur Erklärung: Vor einiger Zeit hatte die einzige Apotheke im Ort geschlossen. Der Apotheker und der Bürgermeister hatten keinen Nachfolger gefunden. Als die niederländische Versandapotheke ihr Konzept präsentierte, schlugen die Hüffenhardter ein. Anschließend hatten zwei Apotheken allerdings eine Rezeptsammelstelle in Hüffenhardt etabliert. Das Regierungspräsidium ist der Meinung, dass damit die Arzneimittelversorgung gesichert ist. „Die Arzneimittelversorgung in Hüffenhardt ist weiterhin gesichert, da die Bevölkerung eine Rezeptsammelstelle von zwei in den Nachbarorten ansässigen Apotheken nutzen kann.“

DocMorris hat für die Entscheidung der Behörde kein Verständnis. Olaf Heinrich, CEO des Unternehmens, teilte am heutigen Freitag mit: „Mit dieser Entscheidung wird die von den Hüffenhardtern seit langem gewünschte Arzneimittelversorgung vor Ort untersagt.“ Sehr wahrscheinlich ist nun, dass die Niederländer gegen die Schließung gerichtlich vorgehen werden.

Heinrich sagte dazu: „Wir werden nun die Begründung abwarten und uns weitere Schritte vorbehalten. Es wäre absurd, dass alternative und digitale Versorgungskonzepte zum Vorteil der Patienten, wie die Landesregierung sie selbst im Koalitionsvertrag für den ländlichen Raum fordert, verhindert werden. In der Konsequenz sind es die Menschen vor Ort, die nun ohne Lösung dastehen. Wir glauben weiterhin, dass man in Deutschland digitale Projekte zum Wohle aller umsetzen kann.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

Es lebe das "rechte" Europa!

von Roy Bean am 22.04.2017 um 9:28 Uhr

Der polnische Freund soll es wohl wieder richten.
Oh wie schön ist Panama !

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Straftat

von Frank Zacharias am 21.04.2017 um 17:02 Uhr

„Wir glauben weiterhin, dass man in Deutschland digitale Projekte zum Wohle aller umsetzen kann“, sagte Geschäftsführer Olaf Heinrich.

Was hat die Lagerung von Medikamenten - und nichts anderes hat Domo angemeldet, mit digitalen Projekten zu tun?
Rechtsbeugung und Rechtsbruch nenne ich das. Inverkehrbringen von rezeptpflichtigen Arzneimitteln ist eine Straftat und gehört angezeigt. Da es kein Einzelfall war sondern mit Vorsatz erfolgte, wurde diese Straftat gewerbsmässig begangen. Da an dieser Tat mehrere Personen beteiligt waren, ist von einer bandenmässig begangenen Straftat auszugehen.

Also Herr Maas als Bundesjustizminister und Frau Zypries als Wirtschaftsministerin, sie haben Arbeit und einiges zu erklären.

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Land geht vor Bund. Grün sticht grün, RP B-W kann Klartext ...

von Christian Timme am 21.04.2017 um 16:59 Uhr

Selten so gerne geirrt ... endlich mal Zack, Zack und nicht hier und nicht heute. Klare Kante von Beamten aus dem Musterländle ... Karlsruhe zeigt Berlin wie es geht ... Frau Merkel, merken Sie was? ...

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Automat

von Frank ebert am 21.04.2017 um 16:37 Uhr

Ein Wunder, die Rechtsbrecher haben eine Verzögerung !

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