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Digitalisierung
Gröhe will Medikationsplan weiterentwickeln
Gröhe schweigt zur engeren Einbindung der Apotheker
Über die weitere Beteiligung der Apotheker sagte Gröhe allerdings nichts. Die Pharmazeuten hatten sich im vergangenen Jahr mehrfach darüber beschwert, dass sie bei der Erstellung und Planung des Konzeptes zum Medikationsplan zu wenig berücksichtigt worden seien. Zwar hatte der Deutsche Apothekerverband gemeinsam mit den Kassenärzten die Anforderungen an den Plan festgelegt. In der Praxis ist es aber so, dass Apotheker nur in den seltensten Fällen beratend einschreiten können. Und wenn sie – nach Aufforderung des Patienten – die Medikamentenliste analysieren und vielleicht ein Präparat nachtragen, haben sie derzeit kein Recht auf ein Extra-Honorar.
In seiner Rede sagte der Minister zudem, dass es eine der wichtigsten Aufgaben in der kommenden Legislaturperiode sein werde, die einzelnen Akteure im Gesundheitswesen besser zu vernetzen. Er betrachte es als eine „Versorgungsnotwendigkeit“ die Digitalisierung im Gesundheitswesen „mit Tempo“ voranzutreiben. „Kliniken, Arztpraxen und Apotheken müssen endlich gut miteinander vernetzt werden“, forderte der CDU-Politiker.
Was die elektronische Gesundheitskarte betrifft, berichtete Gröhe kurz, dass die im E-Health-Gesetz vorgesehene Speicherung von Notfalldaten auf der Karte derzeit in einem Praxistest „erfolgreich“ ausgetestet werde. Er betonte, wie wichtig diese Neuerung sei, weil es „viele Leben retten kann“, wenn in Notfällen bekannt sei, ob beispielsweise Unverträglichkeiten von Arzneimitteln oder Allergien vorliegen.
Mit Blick auf die Sorgen von Patienten und Heilberuflern über die Datensicherheit sagte Gröhe: „Ich weiß, dass das Thema ‚Big Data‘ bei vielen Menschen Sorgen auslöst.“ Aus Sicht des Ministers lassen sich viele dieser Sorgen allerdings mit einer gelungenen Kommunikation beseitigen: „Wir müssen an vielen guten Beispielen deutlich machen, dass die Nutzung von Gesundheitsdaten den Patienten hilft. Wir können dadurch Krankheiten besser verstehen. Oder wenn wir Daten zum Lebensstil der Menschen gut miteinander verbinden, lernen wir viel über die Vorsorge von Krankheiten.“
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