Therapie, Resistenz und Pipeline

Infektionen mit Klebsiella pneumoniae

Stuttgart - 03.05.2017, 17:00 Uhr

Klebsiella pneumoniae: Erreger von Sepsis und Pneumonien, insbesondere bei Carbapenemresistenz fehlen häufig Antibiotika. (Foto: dpa)

Klebsiella pneumoniae: Erreger von Sepsis und Pneumonien, insbesondere bei Carbapenemresistenz fehlen häufig Antibiotika. (Foto: dpa)


Was sagt die Pipeline bei Carbapenem-resistenten Klebsiellen?

Derzeit befindet sich eine antibiotische Kombination aus Ceftazidim und Avibactam relativ fortgeschritten in der der Pipeline. Bereits im Frühjahr 2016 hatte sich der Ausschuss für Humanarzneimittel bei der EMA – CHMP – eine positive Empfehlung für die Zulassung von Zavicefta ausgesprochen, die europäische Zulassung für das Pfizer-Arzneimittel folgte im Juni 2016. Der aktuelle Fall in der Frankfurter Uniklinik demonstriert erneut die Bedeutung und Notwendigkeit neuer antibiotischer Optionen, insbesondere bei bakteriellen Infektionen mit Carbapenemase-Bildnern. In Deutschland ist Zavicefta seit März 2017 auf dem Markt. Die FDA ließ die Fixkombination AvycazTM bereits im Februar 2015 zu. Der Einsatz von Ceftazidim und Avibactam ist bei Patienten mit schweren abdominellen Infektionen und schweren Harnwegsinfektionen indiziert, wenn keine alternativen Behandlungsmethoden existieren.

Die Wirksamkeit von Avibactam trifft allerdings nicht alle Carbapenemasen, allerdings die wichtigste, die KPC. Die Metallobetalactmasen (Klasse B-Betalactamasen) VIM und NDM bleiben von Avibactam unberührt. Der gleiche Fall liegt beim Betalactamase-Inhibitor Relebactam vor. Diesen untersucht Merck derzeit in Kombination mit Imipenem/Cilastatin in einer klinischen Phase 3.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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