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Baustellen-Fundstück
Rätselhafte Apotheken-Fläschchen in Mauer gefunden
Beim Umbau eines denkmalgeschützten Hauses in Bergheim fanden Bauarbeiter zwei Fläschchen aus der Zeit um 1892, die noch den Schriftzug der Löwen-Apotheke tragen – einer der ältesten Offizinen der Stadt. Nun fragt sich der Hausbesitzer Kai Faßbender, was es mit dem Fund wohl auf sich hat.
Sie sind rund 15 Zentimeter groß, eine ist rund, die andere sechseckig. Grünlich erscheint das eine Apotheken-Fläschchen, das andere bräunlich, und an beiden klebt neben Etikettenresten noch der Schmutz der Mauer, in der sie lange Zeit eingeschlossen waren. Nur eines der beiden Fläschchen ist noch mit einem Korken verschlossen. „Und in der ist noch eine Flüssigkeit enthalten“, sagt Kai Faßbender, dem das Haus an der Kirchstraße in der nordrhein-westfälischen 62000-Einwohner-Stadt Bergheim bei Köln gehört, in dessen Wand die Fläschchen wohl rund 120 Jahre lang eingemauert waren. „Jetzt stehen die beiden Flaschen auf meiner Fensterbank, und ich weiß nicht, ob ein Heilmittel, ein Gift oder sonst etwas darin ist“, sagt er lachend.
Bauarbeiter, die das denkmalgeschützte Haus umbauten und renovierten, hatten die Flaschen in einer Wand gefunden. „Auf den Flaschen sind Etiketten, auf denen der Name des Apothekers Leopold Oster zu lesen ist und das Emblem der Löwen-Apotheke hier aus Bergheim“, sagt Faßbender. Allerdings kann man aus den Etiketten-Resten nicht auf den Inhalt schließen. Die Apotheke allerdings befand sich nie in dem Haus an der Kirchstraße. Seit 1836 ist die Löwen-Apotheke unter dem Namen in der Stadt bekannt, gegründet wurde sie wohl bereits vor 1804. Der Apotheker Leopold Oster betrieb sie, das ist bekannt, von 1892 bis 1895. Die Apotheke gibt es noch heute, doch deren heutiger Besitzer habe mit den Fläschchen auch nichts anfangen können, sagt der Hausbesitzer.
Mit den Flaschen ließ sich zumindest die Mauer datieren
„Zwar hätte die Flaschen ja auch jemand später einbauen können, aber das ist wohl unwahrscheinlich“, sagt Faßbender. Insofern hätte der Fund ihm zumindest geholfen, den Teil des Hauses, in dem die Mauer steht, in der die Flaschen eingemauert waren, zu datieren – eben auf die Zeit zwischen 1892 und 1895. Denn das Haus habe mehrere Bauabschnitte, und wann es eigentlich erbaut worden sei, sei unbekannt. „Da war zuletzt eine Gaststätte und Pizzeria drin“, sagt Faßbender. Viele andere Nutzungen hätte das Haus davor gehabt, aber eine Apotheke sei nie in dem Gebäude untergebracht gewesen, sagt er. Umso rätselhafter sei nun der Fund der Apotheker-Fläschchen. Sie seien im mittleren Teil des Hauses gefunden worden, wo sich zur Zeit der Restaurant-Nutzung die Gästetoiletten befunden hätten, sagt Faßbender.
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