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Pharmacon Meran 2017
Durchfall bei der Krebstherapie: Ist Loperamid immer die beste Wahl?
Warum kein Loperamid bei Diarrhöen unter Checkpoint-Inhibitoren?
Denn Loperamid ist bei zytostatikainduzierten Durchfällen das Mittel der ersten Wahl. Ungleich der Antiemese wird Loperamid allerdings nicht zur medikamentösen Prophylaxe empfohlen. „Wir warten den Durchfall ab“, sagt Gubelt. Zusätzlich indiziert sind Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution. Die Beratung durch den Apotheker ist insbesondere dann von essenzieller Bedeutung, wenn der Arzt eine antidiarrhoische Supportivtherapie nicht verordnet hat – das verunsichert viele Patienten.
Klassische Zytostatika schädigen das Darmepithel direkt und führen über Ausschüttung sekretorischer Faktoren zu einer Dysmotilität des Darms. Besonders gefährdet sind Patienten, die simultane Bestrahlungen des Gastrointestinaltrakts erhalten oder durch chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa vorbelastet sind.
Anders verhält es sich bei der Pathogenese von Diarrhöen
unter Checkpoint-Inhibitoren. Kommt es hier zu Durchfällen, besteht der Verdacht
einer immunvermittelten Colitis. Denn Checkpoint-Inhibitoren wie Nivolumab,
Ipilimumab und Pembrolizumab aktivieren das Immunsystem. Zwar erhalten diese Patienten
ihre Arzneimittel nicht in der öffentlichen Apotheke, dennoch sollte der
Apotheker hier aktiv werden, wenn Patienten unter
Checkpoint-Inhibitortherapie von Diarrhö berichten. Der Patient muss in diesem Fall
sofort zum Arzt. Die Therapie besteht in der Gabe von Methylprednisolon.
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