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Präventionsleistungen
Ärzte drohen Apothekern mit Selbstdispensation
Auch die KBV sieht Präventionsleistungen in der Apotheke kritisch
Ohnehin werde die Beratungsleistung des Apothekers schon mit dem Gewinn honoriert, die er mit dem Verkauf der Produkte erwirtschafte. Grundsätzlich hat die Freie Ärzteschaft kein Verständnis dafür, dass die ABDA gerade jetzt diese Forderung präsentiert. Dietrich wörtlich: „Erstaunlich an dem Vorstoß des ABDA-Präsidenten Friedemann Schmidt ist zudem, dass er sich hier in die Tätigkeit von Haus- und Fachärzten einmischen will, während die meisten Apotheker vor Ort mit ganz anderen Problemen wie dem zunehmenden Onlineverkauf von Medikamenten kämpfen und bei derlei Vorschlägen dankend abwinken.“
Aus Sicht des Verbandes ist die Apotheke außerdem der falsche Ort für Gespräche über Prävention. Sie müssten in der Praxis stattfinden und nicht am „Verkaufstresen“. FÄ-Vorsitzender Dietrich dazu: „Das geschützte Gespräch ist ein hohes Gut, in dem sich das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient festigt – dadurch und durch die Kenntnis des gesamten Patienten wird eine fachlich fundierte Beratung erst möglich.“ Dass die Apotheker für Präventionsleistungen vergütet werden wollen, kommentiert Dietrich folgendermaßen: „Die Apotheker lehnen sich hier weit aus dem Fenster.“
KBV: Prävention muss beim Arzt bleiben
Seine Mitteilung beendet der Verband mit einer Drohung in Richtung Apotheker: „Wollen sie die gute Koexistenz mit den Ärzten aufkündigen? Dann könnten Ärzte umgekehrt fordern, in ihren Praxen auch Medikamente abzugeben und zu verkaufen - was beispielsweise in der Schweiz sogar gut funktioniert und den Patienten den Weg in die Apotheke erspart.“
Die Freie Ärzteschaft ist offenbar nicht der einzige Ärzte-Verband, der den Vorstoß der ABDA kritisch sieht. Auf Nachfrage sagte auch ein Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV): „Der Arzt muss auch in Zukunft die zentrale Rolle in der Prävention spielen. Denn gerade in der Prävention ist ein ganzheitlicher Blick auf den Patienten wichtig, den ausschließlich der Arzt hat.“ Zu den Einzelforderungen der ABDA wollte sich der KBV-Sprecher allerdings nicht äußern.
ABDA: Gesetzgeber sieht uns in der Prävention
Die ABDA reagierte gelassen auf die Vorwürfe aus der Ärzteschaft. Eine Sprecherin erklärte gegenüber DAZ.online: „Unsere Umfrage zeigt: Es gibt noch viel zu tun im Bereich Gesundheitsvorsorge – und genug Arbeit für alle Berufsgruppen. Der Gesetzgeber hat den Apothekern Aufgaben im Bereich der Prävention zuerkannt und diese wollen wir verstärkt umsetzen.“ Mit dieser Aussage bezieht sich die ABDA-Sprecherin auf Paragraf 1a Abs. 11 der Apothekenbetriebsordnung. Zu den „apothekenüblichen Dienstleistungen“ gehören demnach auch Beratung in Gesundheits- und Ernährungsfragen, Gespräche über Gesundheitserziehung und -aufklärung sowie Vorsorgemaßnahmen.
7 Kommentare
Was die Ärzte gerne wollen
von Andreas Grünebaum am 11.06.2017 um 20:12 Uhr
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Ärzte, kehrt erstmal vor Eurer Tür
von Alfons Neumann am 10.06.2017 um 2:26 Uhr
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Selbstdispensation
von Markus Junker am 08.06.2017 um 21:38 Uhr
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Und jetzt bitte noch mal "auf ehrlich"....
von Andreas P. Schenkel am 08.06.2017 um 19:50 Uhr
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Lach
von Sven Larisch am 08.06.2017 um 18:41 Uhr
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Prävention
von ratatosk am 08.06.2017 um 18:40 Uhr
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Selbstdisp.
von Peter Bauer am 08.06.2017 um 15:03 Uhr
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