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Patienten teilweise verärgert
„Mein Cannabis ist besser als das Zeug aus der Apotheke“
Cannabis aus der Apotheke ist für Ackerman eine schlechte Wahl
Nachdem die Staatsanwaltschaft seine Cannabispflanzen und Anbau-Utensilien in Beschlag genommen hatte, hatte er sich über Jahre das Recht zum Eigenanbau erstritten. Seit den Siegen in diversen Gerichtsverfahren baut Ackerman wieder sein eigenes Cannabis an, seit Beginn des Jahres sogar mit einer offiziellen Anbaugenehmigung des BfArM – doch läuft diese nun aus. „Weil der Staat die laufenden Genehmigungen wieder einkassieren möchte“, erklärt Ackerman.
Er ist überzeugt, dass seine Plantage seine Bedürfnisse am besten befriedigt. „Auf das Cannabis aus der Apotheke umzusteigen, wäre eine schlechte Wahl“, behauptet Ackerman. In einem Zimmer seiner Wohnung hat er eine Plantage aufgebaut, in mannshohen Boxen stehen mehr als ein Dutzend großer Pflanzen. Wärme und Licht bekommen sie von Speziallampen. „Bald sind sie erntereif“, sagt Ackerman und prüft das Wachstum seiner Pflanzen. Stecklinge päppelt er in einer separaten Box auf.
Pro Pflanze gewinnt er innerhalb eines Zeitraums von zwölf bis 16 Wochen rund 70 Gramm, sagt der Cannabiszüchter. „Ich habe hier eine besonders gute Qualität, besser als das Zeug aus der Apotheke“, erklärt er und streicht über die Pflanzen. „Alles biologisch sauber angebaut.“
Ein langjähriger Verfechter medizinischer Cannabis-Therapien ist der Arzt Franjo Grotenhermen aus dem nordrhein-westfälischen Rüthen, der Ackerman und viele Cannabis-Patienten bundesweit betreut und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin ist. Er ist unglücklich mit dem Gesetz, wie er gegenüber der Deutschen Presseagentur erklärt: Zu einer Verbesserung habe es für viele Patienten bislang nicht geführt, betont Grotenhermen – auch da Cannabis aus der Apotheke durch die nun geltende Arzneimittelpreisbindung viel zu teuer wurde, der Preis sei auf etwa 25 Euro pro Gramm gestiegen. „Das ist für die vielen Patienten von Bedeutung, die keine Kostenerstattung durch die Krankenkassen bekommen“, erklärte der Arzt, der wegen des Problems sogar in den Hungerstreik gegangen war.
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