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Niedersachsen
Ortsrat entwirft eigenes Apotheken-Versorgungsmodell
Kammer: Keine Rezeptsammelstelle und keine Zuweisungen
Auf Nachfrage von DAZ.online wollten sich weder die Ortsrats-Vertreter noch die beteiligten Apotheker zu dem Vorgehen äußern. Im „Meller Kreisblatt“ wird eine Sprecherin des Ortsrates mit den Worten zitiert, dass dieses Versorgungsmodell „gut und praktikabel“ sei.
Die Apothekerkammer hat große Probleme mit den Entwicklungen in Gesmold. Gegenüber DAZ.online erklärte eine Sprecherin: „Jede Rezeptzuführung von Ärzten an Apotheken ist unzulässig. Der Vorschlag des Ortsrates ist somit nicht zulässig, auch wenn der Patient in der Arztpraxis nach seiner Wunschapotheke gefragt wird.“ Es sei „sehr verständlich“, dass die Bevölkerung und der Ortsrat die Linden-Apotheke vermissen und nach einem Ersatz suchen. „Allerdings ist die Versorgung in der Stadt Melle nicht einmal ansatzweise gefährdet. Die übrigen zehn Apotheken in Melle sind in zumutbarer Entfernung erreichbar und können auch über ihren Botendienst, wenn die Patienten nicht in die Apotheke kommen können, versorgen.“
Warum lehnte die Kammer aber die Errichtung einer Rezeptsammelstelle ab, wenn sich die Gesmolder damit schon zufrieden gegeben hätten? Laut Kammersprecherin gibt es für die Eröffnung eines solchen Briefkastens strenge Statuten, die in diesem Fall nicht erfüllt waren. Wörtlich sagte sie: „Der Meller Stadtteil Gesmold ist nicht abgelegen, weil bei einer Entfernung von nur 3,4 km zur nächsten Apotheke nicht von einer unzureichenden Arzneimittelversorgung gesprochen werden kann. Es ist feste Verwaltungspraxis und Rechtsprechung, dass der Mindestentfernungswert von 4 km überschritten sein muss. Grundsätzlich müssen es 6 km sein, bei Entfernungen zwischen 4 km und 6 km kommt es auf die konkreten Verkehrsverbindungen an. Ist eine Apotheke beispielsweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht oder sehr schlecht zu erreichen, wird auch bei dieser geringen Entfernungsdifferenz eine Genehmigung zur Rezeptsammlung erteilt.“
Und weiter: „Die übrigen zehn Meller Apotheken sind gut gerüstet, die Versorgung der Bevölkerung in dem Stadtteil Gesmold sicherzustellen. Eine Rezeptsammelstelle ist im Übrigen – nach dem Willen des Verordnungsgebers – immer eine nur eine Notbehelfseinrichtung.“
3 Kommentare
Kammer, werde kreativ!
von Andreas P. Schenkel am 23.06.2017 um 10:11 Uhr
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In die Parade gefahren ... wer DocMo "anfüttert" ...
von Christian Timme am 22.06.2017 um 21:26 Uhr
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Paradebeispiel....
von gabriela aures am 21.06.2017 um 21:57 Uhr
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