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Zyto-Apotheker
Stadt Bottrop nennt knapp 50 Arzneimittel mit Fälschungsverdacht
In über 50.000 Fällen soll ein Bottroper Apotheker Zytostatika gestreckt haben – seit einem guten halben Jahr sitzt er in Untersuchungshaft, Anklage ist noch nicht erhoben. Während nach dem anfänglichen Verdacht nur eine Handvoll betroffene Arzneimittel genannt wurden, veröffentlichte die Stadt Bottrop nun eine Liste mit knapp 50 Wirkstoffen.
Angesichts des Falles eines Apothekers aus Bottrop, der in über 50.000 Fällen Zytostatika-Rezepturen falsch hergestellt und damit auch einen Betrug in Millionen-Höhe begangen haben soll, hatte die Stadt Bottrop eine Telefon-Hotline für den „Apotheken-Vorfall“ eingerichtet. Verunsicherte Bürger sollten so Informationen erhalten können, ob sie eventuell betroffen sind.
Basierend auf einer Durchsuchung Ende November 2016 hatte die Staatsanwaltschaft Essen Ermittlungen gegen den Apotheker eingeleitet und einen Haftbefehl erwirkt. Der unter dringendem Tatverdacht stehende Pharmazeut schweigt bislang zu den Vorwürfen, auch seine Anwälte wollten auf Nachfrage keine Stellungnahme abgeben.
Als unmittelbare Maßnahme der Stadt Bottrop hat die Amtsapothekerin noch am Tag der Hausdurchsuchung durch die Staatsanwaltschaft die Produktionsstätte für die Präparate sofort geschlossen, heißt es auf der Internetseite der Stadt. Gegenüber DAZ.online hatte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft zunächst die monoklonalen Antikörper Nivolumab, Denosumab, Ramucirumab und Bevacizumab sowie das Zytostatikum Nab-Paclitaxel als betroffene Arzneimittel genannt – bei diesen bestehe der Verdacht, dass der Apotheker in vielen Fällen Rezepturen erheblich unterdosiert habe.
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