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Großhändler
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Harvoni-Fälschung
Gefälschte Packungen enthielten Tabletten mit Wirkstoff
Da die deutsche Niederlassung des Harvoni®-Herstellers Gilead in Martinsried bei München ansässig ist, hat die Regierung von Oberbayern die Ermittlungen zu dem Fälschungsfall übernommen. Klar ist, dass er für die Patienten vergleichsweise glimpflich ausging – denn die Tabletten erhielten die Wirkstoffe in richtiger Menge. „Die untersuchte Probe entspricht für beide Wirkstoffe hinsichtlich der Identität und des Gehalts den spezifizierten Vorgaben“, hatte eine Regierungssprecherin in Bezug auf das endgültige Untersuchungsergebnis gegenüber DAZ.online erklärt.
Offenbar handelt es sich um Tabletten, die für den nicht-europäischen Markt hergestellt und von Gilead günstiger verkauft wurden. Bei den Verpackungen handelt es sich hingegen dennoch offenbar um Fälschungen – nicht nur da die Farbe nicht den in Europa vertriebenen Tabletten entspricht. „Hinsichtlich der Verpackung wurden Unterschiede zur Originalverpackung des Herstellers eindeutig festgestellt“, erklärte die Pressesprecherin. Gilead Deutschland hatte zuvor gegenüber DAZ.online erklärt, dass die Packungen minimal in Farbe und Schriftgröße sowie Zeilenabstand von den Originalen abweichen. Wer die Verpackungen entworfen hat und wo sie herkommen, ist aber bislang völlig unklar.
Der US-Konzern Gilead beantwortete jedoch mehrere Fragen trotz Nachfragen bislang nicht. „Ich kann bekräftigen, dass Gilead weiterhin eng mit der Zulassungsbehörde (BfArM), den lokalen Überwachungsbehörden sowie der Europäischen Arzneimittelagentur zusammenarbeitet, um das Ausmaß des Fälschungsfalls zu bestimmen“, hatte eine Sprecherin nur allgemein geschrieben. Und: „Die Ermittlungen dauern an.”
1 Kommentar
Arzneimittelfälschungen
von Heiko Barz am 06.07.2017 um 10:41 Uhr
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