Großstudie in Aachen

Wie Apotheker dabei helfen, Schlaganfälle zu vermeiden

Remagen - 11.07.2017, 10:25 Uhr

Bei einer groß angelegten Studie in Aachen haben Apotheker dabei geholfen, Patienten zu warnen, die zu einem Vorhofflimmern neigen. (Foto: dpa)

Bei einer groß angelegten Studie in Aachen haben Apotheker dabei geholfen, Patienten zu warnen, die zu einem Vorhofflimmern neigen. (Foto: dpa)


Erheblich mehr Teilnehmer als erwartet

Nach Abschluss der Datenerhebungsphase zog das Team Anfang März 2017 eine positive Bilanz. Rund 7.600 Personen hatten insgesamt an der Großstudie teilgenommen. Für das Projektteam der Uniklinik RWTH Aachen war die positive Resonanz auf die Studie überwältigend. „Ursprünglich hatten wir mit 6.000 Teilnehmern gerechnet“, kommentiert Nikolaus Marx. „Dass wir nun deutlich mehr Personen testen konnten, ist natürlich äußerst erfreulich. Jeder weitere Teilnehmer macht unsere Erhebung noch repräsentativer.“ Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und innerhalb eines Jahres mit weiteren Befragungen der Teilnehmer verglichen. 

Auffälligkeiten werden weiter beobachtet

Insgesamt rechnet das Projektteam damit, dass bei einigen hundert Menschen Unregelmäßigkeiten des Herzschlags festgestellt wurden. Teilnehmern mit einem roten Signal wurde in der Apotheke direkt empfohlen, den Befund von ihrem Hausarzt genauer abklären zu lassen. Sie werden von dem Studienteam auch weiter im Auge behalten, und zwar durch telefonische Nachfragen nach acht bis zwölf Wochen, was bei der Untersuchung festgestellt wurde und ob sie dahingehend behandelt werden. Nach einem Jahr will das Team dann alle Teilnehmer noch einmal zu ihrem Gesundheitszustand, ihrer Behandlung und gegebenenfalls Änderung der Medikation befragen. Die Forscher betonen, dass ein negatives Messergebnis (grünes Leuchten) nicht die empfohlenen, regelmäßigen und kardiologischen Vorsorgeuntersuchungen ersetzt.

Überregionales Interesse

Das Projekt hat nicht nur lokal, sondern bundesweit eine große mediale Resonanz erfahren. Das Studienteam berichtet von einer Vielzahl von Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet, sowohl von Apotheken als auch Privatpersonen. Eine Ausweitung der Studie über die Grenzen der Städteregion hinaus sei jedoch aus Gründen der Studienplanung zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich. Für die Zukunft sei aber, je nach Ergebnissen, eine Erweiterung auf mehrere Städte oder eine größere Region geplant. In der Aachener Zeitung spricht Marx von seinem großen Ziel, der Ausweitung und Anerkennung dieser Früherkennungsmethode in ganz Deutschland mit Förderung der Bundesregierung. Dabei setzte er ganz sicher auch auf die Apotheker.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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