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Baden-Württemberg
Apotheker sprechen mit Grünen-Politikerinnen über Höchstpreise
Grünen-Politikerinnen hospitieren in Apotheken
Schulz-Asche soll von mehreren Praktika und Besuchen bei Landapothekern berichtet haben. Und so waren die Apotheker auch erfreut, dass die Politikerinnen ihnen zusagten, weitere Praktika zu absolvieren: „Sowohl Frau Andreae als auch Frau Schulz-Asche haben mit einzelnen von uns schon konkrete Termine abgemacht“, berichtete die Apothekerin. Inhaltlich kamen beide Seiten allerdings gar nicht zueinander. Die Teilnehmerin erklärte, dass Schulz-Asche weiterhin für das Höchstpreismodell geworben habe und versucht habe, die Apotheker von der „Harmlosigkeit“ des Ein-Euro-Bonus zu überzeugen. Ihr Kommentar: „Es hat sich eindeutig gezeigt, dass Frau Schulz-Asche ganz einfach nicht weiß, was diese Regelung mit vielen von uns machen würde. Wirtschaftlich sind viele von uns bedroht. Es ist gut, dass sie nochmals hospitieren will, denn man muss ihr wohl doch einiges erklären. Wir können uns diese Boni nicht erlauben!“
Auch Andreae und Schulz-Asche erklärten anschließend, dass sie von ihrer Forderung auch nach dem Treffen nicht abweichen. Andreae sagte gegenüber DAZ.online: „Der Runde Tisch hat deutlich gemacht, dass eigentlich eine große Einigkeit im Ziel besteht: Wir Grüne wissen die unverzichtbaren Dienste, die vor-Ort-Apotheken leisten, sehr zu schätzen und wollen mit aller Kraft verhindern, dass diese einem zunehmenden Preisdumping zum Opfer fallen. Gleichzeitig halten wir aber ein Rx-Versandverbot für verfassungsrechtlich höchst fragwürdig, dieser Vorschlag ist zurecht auch innerhalb der Bundesregierung und Herrn Gröhes Ministeriums sehr umstritten. Als kurzfristige Lösung schlagen wir deshalb eine Begrenzung von Rabatten und Boni vor.“
Andreae will Gipfeltreffen zum Versandhandels-Konflikt
Andreaes Ziel ist es nun, alle Beteiligten nochmals an einen Tisch zu bekommen, um den Versandhandels-Konflikt zu lösen: „Grundsätzlich kann die Antwort aber nur darin bestehen, alle Beteiligten – Apothekerverbände, Krankenkassen, Versandapotheken und Gesundheitsministerium – an einen Tisch zu bringen und gemeinsam eine langfristige und zukunftsfähige Perspektive für die Apothekerinnen und Apotheker zu erarbeiten.“ Obwohl das Gespräch inhaltlich wenig Neuigkeiten gebracht hat, bereut sie es keineswegs, die Apotheker getroffen zu haben: „Am besten ist es immer, man redet miteinander. Als ich merkte, dass sich die Apothekerinnen und Apotheker in meinem Wahlkreis Freiburg große Sorgen über die Folgen des EuGH-Urteils vom 19. Oktober 2016 machen, erschien es mir vernünftig, sie mit der zuständigen Fachpolitikerin meiner Fraktion, Kordula Schulz-Asche zusammenzubringen, und ich bin froh, dass sie sich die Zeit für diesen engagierten Austausch genommen hat.“
Schulz-Asche erklärte gegenüber DAZ.online, dass es auch ihr darum gehe, dass beide Seiten einander verstehen: „Ich freue mich immer wieder mit Apothekerinnen und Apothekern vor Ort in Kontakt zu treten. Der direkte Austausch zeigt, dass es leider immer noch viele Vorurteile unserer Position gegenüber gibt. In so einem Gespräch lässt sich dann aber ganz schnell klar stellen, worin wir alle übereinstimmen: Dass der Heilberuf der Apotheker aufgewertet und ausgeweitet werden muss – denn nur so kann die Versorgung vor Ort nachhaltig sichergestellt und auf hohem Niveau gehalten werden.“
1 Kommentar
Fragestellung
von Anita Peter am 14.07.2017 um 15:06 Uhr
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