Apothekenpflicht

Pharmaindustrie will Homöopathie exklusiv in der Apotheke behalten

Berlin - 25.07.2017, 11:25 Uhr

Kein Änderungsbedarf: Aus Sicht der Pharmaverbände BPI und BAH sollten homöopathische Arzneimittel weiterhin nur in Apotheken erhältlich sein. (Foto: bina01 / stock.adobe.com)

Kein Änderungsbedarf: Aus Sicht der Pharmaverbände BPI und BAH sollten homöopathische Arzneimittel weiterhin nur in Apotheken erhältlich sein. (Foto: bina01 / stock.adobe.com)


BAH besteht auch auf Apothekenpflicht

Schon vor einigen Wochen hatte auch der Bundesverband für Arzneimittelhersteller (BAH) für den Erhalt der Homöopathie geworben. In einem Positionspapier hatte der BAH die hohe pharmazeutische Qualität und Unbedenklichkeit wie auch die Bedeutung der Apothekenpflicht betont.

Wörtlich hieß es in dem Papier: „In jedem Fall müssten homöopathische Arzneimittel die gesetzlichen Anforderungen an eine hohe pharmazeutische Qualität und Unbedenklichkeit und damit Sicherheit erfüllen", betont der Verband – und erklärt: „Homöopathische Arzneimittel sind ein bewährter Bestandteil der Therapievielfalt in der Selbstmedikation mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln“. Durch den Status der Apothekenpflicht stelle der Gesetzgeber sicher, dass eine sachgerechte und indizierte Anwendung im Rahmen einer heilberuflichen Beratung durch den Apotheker erfolge.

Und auch mit Bezug auf den Vorstoß der Unionsfraktion teilte der BAH nun erneut mit, dass Homöopathika aus Sicht der Hersteller in der Apotheke bleiben sollten. „Homöopathische Arzneimittel sind in aller Regel apothekenpflichtig – und das zu Recht. Mit der Apothekenpflicht wird eine sachgerechte Anwendung homöopathischer Arzneimittel im Rahmen einer heilberuflichen Beratung des Apothekers sichergestellt. Und das ist wichtig für die Patientensicherheit. Nur der Status der Apothekenpflicht gewährleistet, dass der Apotheker im Zweifel auch auf die Grenzen einer homöopathischen Behandlung hinweisen kann", erklärte BAH-Chef Hermann Kortland.

Wie schon in seinem Gutachten fügte der Pharma-Verband hinzu, dass Homöopathika ein „bewährter Bestandteil der Therapievielfalt" seien. Sie seien besonders geeignet, um im Rahmen der apothekengestützten Selbstmedikation bei Störungen des Alltags und leichten vorübergehenden Erkrankungen eingesetzt zu werden.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


15 Kommentare

Kein Änderungsbedarf

von Jens Behnke am 26.07.2017 um 9:48 Uhr

Bereits die Prämisse von Frau Heil "„Für die meisten dieser Präparate liegt kein Nachweis der Wirksamkeit vor[.]", ist insofern falsch, als dass für die Homöopathie insgesamt eine Fülle an Wirksamkeitsnachweisen vorliegt: http://bit.ly/2r9vmXt

Ansonsten empfiehlt es sich, es im Zuge der Arzenimittelsicherheit bei der derzeitigen Regelung zu belassen: http://bit.ly/2l3hNVs

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Fake News

von Otto Re. am 26.07.2017 um 12:40 Uhr

Genau Herr Behnke. Weiter so. Es ist wichtig, dass man sich im Namen der Homöopathie immer wieder gegen solche Falschbehauptungen wie die der Frau Heil zur Wehr setzt.
Kann man denn diese Leute nicht verklagen, damit sie nicht dauernd falsche Fakten über Hömoöpathie verbreiten? Und die Gesundheitsminister von Australien, Russland, USA und England gleich mit, da die die Homöopathie in ihren Ländern verbieten wollen. Die sollen mal einfach ihre Links lesen! Der WissHom-Forschungsreader beweist doch hundertfach, wie gut und stark die Homöopathie wirkt auch bei Krebs. Warum glauben es diese Leute einfach nicht? Was wollen die denn noch für Beweise? und es zeigt schon Wirkung:
Ich muss mir immer öfter kritische Fragen meiner Patienten gefallen lassen. Ich geb ja zu: ab und zu wirkt die Globuli-Gabe nicht wie erwünscht, obwohl ich schon die stärkste Potenzierung verwende, die es gibt. Aber das liegt dann meist an den Impfgiften wenn es nicht wirkt. Wieso steht über die Ausleitung von Impfgiften und übers Impfen und dessen Folgeerkrankungen wie Autismus und andere überhaupt kein Wort dazu im Forschungsreader??? Da müssen Sie noch nachbessern oder weiterforschen!

Realsatire....

von RenaBen75 am 25.07.2017 um 22:15 Uhr

... vom Allerfeinsten! Ich feiere diese Meldung gerade mit Moet & Chandon Rose Imperial (Smartphone versagt gerade die spezifischen Buchstaben) - unverdünnt selbstverständlich!

Gepriesen sei die PR-Abteilung der Pharmaindustrie, endlich mal auch öffentlich zur Vaterschaft zu bekennen.

Mechthild Heil drücke ich fest die Daumen, dass sie es schafft, dass das bisherige alleinige Sorgerecht den Apotheken zügig entzogen wird.

Zucker ist ja bekanntlich nicht so gut für Kinder..... muhahahahahaaaaaaaha!!!

» Auf diesen Kommentar antworten | 5 Antworten

Dieser Kommentar wurde von der Redaktion aufgrund eines Verstoßes gegen die allgemeinen Verhaltensregeln gelöscht.

AW: Realsatire

von Rumpelstilzchen am 26.07.2017 um 1:35 Uhr

... dann halt dich dran ... et nolite manducare ex!

AW: Realsatire

von RenaBen75 am 26.07.2017 um 9:19 Uhr

.... ich kaue das "gern" nochmal für Sie durch, auch wenn Sie sich schon die Mühe machen, "nolite" in Ihren Halbsatz einzubauen. Bevor Ihr Kommentar und gern auch meiner gelöscht wird (ach, das ist mir ja sowas von egal, wenn sich schon renommierte Größen wie Frau Grahms und Herr Aust geäußert haben): haben Sie auch ein Kommentar zum Artikelinhalt oder haben Sie sich jetzt nur an mir festgebissen? Bedeutet für Sie, jemanden persönlich u.a. der Dummheit zu bezichtigten und die Vermutung einer psychatrischen Behandlung zu äußern ein soziologisch hohes Niveau ? Das große Latinum kann es jedenfalls nicht sein, das habe ich ja auch (mit dem Wissen, was Sie über meine Intelligenz zu glauben wissen). Mir zeigt es aber, dass Sie argumentativ am Ende der Fahnenstange angelangt sind, wenn Sie ein geschriebenes Lachen derartig triggert, dass Sie persönlich beleidigend werden. Übrigens: ich biete Ihnen das "Sie" an, das entspricht meinem soziologisch niedrigem Niveau in allerbester Weise. Lesen Sie gern auch andere Kommentare. Die Kommentatoren mit Bemerkung über Einhornurin und bei Mondschein Globuli drehende Elfen haben noch keine Diagnose und Homöephathieempfehlung von Ihnen erhalten.

Dieser Kommentar wurde von der Redaktion aufgrund eines Verstoßes gegen die allgemeinen Verhaltensregeln gelöscht.

Pharmalobby

von Joseph Kuhn am 25.07.2017 um 17:00 Uhr

Vor diesem Hintergrund wird noch deutlicher, dass Frau Bajic, die Vorsitzende des Zentralvereins der homöopathischen Ärzte, gut getarntes Pharmalobbying betreibt. Man stelle sich vor, eine andere Ärztin würde sich in gleicher Weise öffentlich überall für Acetylsalicylsäure einsetzen, weil es so vielfältig hilft, jeder würde sie als Pharmalobbyistin betrachten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Die Pharmalobby, wie sie leibt und lebt...

von Norbert Aust am 25.07.2017 um 13:37 Uhr

So, liebe Homöopathen, wie versteht Ihr das denn?
Entweder hat sich die böse Pharma in Eure Reihen eingegliedert, weil sie dochnicht so böse ist, wie Ihr immer geglaubt habt - und Euch ist ein Fendbild abhanden gekommen.
Oder die böse Pharma macht das, was sie Eurer Meinung nach immer tut, und strebt ohne Rücksicht auf Verluste nach maximierung des Profites. Dann findet Ihr Euch doch auch irgendwie auf de falschen Seite wieder, oder?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Was heißt das?

von Daarin am 25.07.2017 um 13:35 Uhr

Heißt das, wir Homöopathiegegner können jetzt unsererseits wiederrum die Globuligläubigen in die Ecke der von der Pharmalobbe bezahlten stellen?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Warum wohl?

von Udo Hilwerling am 25.07.2017 um 13:06 Uhr

Dreimal darf jeder raten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Die "böse" Pharmaindustrie also doch auf Seiten der Homöopathie?

von Bettina Frank am 25.07.2017 um 12:18 Uhr

So so, nun fällt aber ein für Homöopathiegläubige wichtiges Argument weg, das in Kommentaren ständig als Vorwurf bemüht wurde. Aufklärer und Skeptiker waren/sind ja alle gekauft von der Pharmaindustrie und würden in deren Namen sprechen.

Stellt sich dann die Frage, in welchem Namen sie sonst sprechen? Vielleicht nur für sich selbst? Und ehrenamtlich? ;)

Verwunderlich ist diese Reaktion allemal nicht, denn wer will sich schon freiwillig etwas entgehen lassen, das so gut wie nichts kostet, da keine Ausgaben für Forschung und Studien anfallen und daher mit einer irren Gewinnspanne verkauft werden kann?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Pharmaindustrie?

von Meike Mertens am 25.07.2017 um 12:15 Uhr

Na endlich wird das eine mit dem anderen in Verbindung gebracht: Pharmakonzern + Homöopathie. Es sind nämlich keine Elfen, die die Globuli bei Mondschein rollen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Es war ja schon immer klar

von Rolf Wagels am 25.07.2017 um 12:03 Uhr

dass die ach so böse Pharmaindustrie voll auf Seiten der Hömöopathie steht. Siehe auch hier:
http://www.pharma-relations.de/news/bpi-und-bah-aeussern-sich-pro-homoeopathie
oder hier: http://www.bpi.de/home/nachrichten/nachrichten/bpi-widerspricht-hecken-homoeopathie-muss-als-satzungsleistung-erstattungsfaehig-bleiben/ oder auch hier:
https://www.homoeopathie-entdecken.de/impressum-datenschutz/
Daher wundert mich diese Ansage gar nicht. Aber angeblich werden ja die Homöopathie Kritiker von der Pharmaindustrie bezahlt...und die Globuli wachsen an mit Einhorn Urin gedüngten Sträuchern....

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Wenn Homöopathen

von Natalie Grams am 25.07.2017 um 11:57 Uhr

... und jetzt noch ein einziges Mal vorwerfen, wir Kritiker seien ja eh nur von der Pharmaindustrie dafür bezahlt, dann dürfen wir jetzt aber noch lauter lachen, oder?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.