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Arzneimittelpreise
Sorgt die Importquote für Lieferengpässe in Rumänien?
Die AOK Baden-Württemberg erneuert ihre Forderung nach der Abschaffung der Importquote. In einer Mitteilung erklärte Kassenchef Christopher Hermann, dass die Quote seiner Meinung nach ein „bürokratisches Monster“ sei. Gleichzeitig berichtet das Recherche-Netzwerk Correctiv, dass durch die verpflichtende Abgabe von Parallelimporten hierzulande in Rumänien Arzneimittel-Lieferengpässe entstünden.
Die Vorgaben zur bevorzugten Abgabe von Importen hat der Gesetzgeber als Sparinstrument
im Gesetz verankert. Der Rahmenvertrag über die Arzneimittelversorung setzt zudem eine Importquote fest: Demnach müssen Apotheker mindestens 5 Prozent
Importe an ihre Kunden abgeben. Seit Jahren steht die Importpflicht in
der Kritik: Der Deutsche Apothekerverband hinterfragt die Quote schon länger
und verweist unter anderem auf die diversen bürokratischen Anforderungen und
die Mehrarbeit, die sich durch die Importe für Apotheker ergeben. Zuletzt
hatte aber auch die AOK Baden-Württemberg als erste Krankenkasse eine
Abschaffung der Quote gefordert. Im Juni 2016 hatten die Apotheker sogar mit der AOK gemeinsam eine PR-Aktion zur Abschaffung der Quote gestartet.
Durch einen Bericht des Recherche-Netzwerkes Correctiv könnte das Thema nun erneut an Fahrt gewinnen. Den Recherchen zufolge führt die hierzulande geltende Importpflicht in anderen Ländern zu Arzneimittel-Lieferengpässen. Besonders betroffen sei Rumänien. In dem Bericht heißt es, dass laut IMS Health die Hälfte aller exportierten Arzneimittel in Europa in Deutschland landen. Und: In Rumänien soll es inzwischen eine lange Liste nicht lieferbarer Arzneimittel geben. Für jedes zweite Präparat auf dieser Liste soll ein Reimporteur eine Importzulassung besitzen.
AOK-Chef Christopher Hermann nimmt die Recherchen von Correctiv zum Anlass, seine Kritik an der Quote zu erneuern. Grundsätzlich sei der Arzneimittelmarkt „noch vollkommen intransparent“, erklärt Hermann in einer Mitteilung. „Eine Blackbox ist der Handel mit Parallelimporten. Dabei kaufen Händler in EU-Ländern mit niedrigerem Preisniveau Medikamente zu günstigen Preisen auf und verkaufen sie mit Gewinn in Deutschland. Gefördert wird dieses Geschäftsmodell vom Staat. Die Importquote verpflichtet Apotheken, im Bereich rezeptpflichtiger Medikamente zu mindestens fünf Prozent Parallelimporte an ihre Kunden abzugeben.“
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