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Vorwürfe gegen Zyto-Apotheker
Zweifelhafte Zytostatika in sechs Bundesländer geliefert
Gesundheitsminister Laumann will handeln
Es könnten jedoch noch deutlich mehr Patienten betroffen sein: Nach Recherchen der Medien habe der Bottroper Apotheker mehr als 7300 Menschen mit einem der 49 Wirkstoffe beliefert, die die Stadt Bottrop als womöglich manipuliert aufgelistet hatte. Wie viele hiervon tatsächlich fehlerhaft waren, wird sich wohl nur schwer feststellen lassen: Der Apotheker selber nahm bislang öffentlich nicht zu den Vorwürfen Stellung, auch Nachfragen von DAZ.online blieben zuvor unbeantwortet.
Offenbar haben sehr viele Patienten oder betroffene Angehörige von Verstorbenen nur aus den Medien von den Vorwürfen gegen den Apotheker gehört, wurden jedoch nicht kontaktiert. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zeigte sich hierüber erschüttert, schreiben „Correctiv“ und „Panorama“. „Wir werden uns jetzt sofort darum kümmern, dass wir an die Adressen dieser Menschen kommen, und dann werden sie selbstverständlich informiert“, zitieren sie den Gesundheitspolitiker und früheren Patientenbeauftragten der Bundesregierung.
Wenn die Behörden die Ärzte und Krankenhäuser, die die Medikamente verabreicht haben, informiert hätten, dann sei es auch deren Aufgabe, ihre Patienten zu informieren, betont Laumann – doch anscheinend war dies sehr oft nicht der Fall. „Ich finde, das ist für einen Behandler schlicht die Pflicht, dieses zu tun“, erklärte der CDU-Politiker.
Doch laut den Medien erklärten einige betroffene Ärzte, selbst nicht ausreichend informiert worden zu sein. Außerdem hätten sie nicht proaktiv auf womöglich betroffene Patienten zugehen wollen, um sie nicht zu sehr zu verunsichern.
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