Vorwürfe gegen Zyto-Apotheker

Zweifelhafte Zytostatika in sechs Bundesländer geliefert

Bottrop - 17.08.2017, 13:30 Uhr

Zehntausende Rezepturen soll der Apotheker gestreckt oder minderwertig hergestellt haben. (Foto: benicoma / Fotolia)

Zehntausende Rezepturen soll der Apotheker gestreckt oder minderwertig hergestellt haben. (Foto: benicoma / Fotolia)


Früherer Mitarbeiter zeigt sich entsetzt

Martin Porwoll, früherer kaufmännischer Leiter der Bottroper Zyto-Apotheke und Whistleblower in dem Fall, zeigte sich entsetzt über die Informationspolitik der Behörden. „Da habe ich mir sicherlich mehr vorgestellt“, erklärte er. „Ich habe das Ganze natürlich gemacht, um Patienten zu helfen. Und nun höre ich, dass es noch immer Betroffene gibt, die nicht wissen, dass sie betroffen sind.“

Um vor Ort zu recherchieren, mit Betroffenen in Kontakt zu kommen und diese zu unterstützen, hat das Recherchenetzwerk Correctiv diese Woche in nächster Nähe zur Apotheke des Bottroper Zyto-Apotheker ein Büro eröffnet, in dem die Redaktion vorübergehend arbeitet. Die Räumlichkeiten sollen eine Facebook-Gruppe zum Fälschungs-Fall ergänzen: Betroffene können sich bei Veranstaltungen gegenseitig kennenlernen, gleichzeitig bietet Correctiv Rechtsberatungen an – so von einer Medizinrechtsanwältin, die bereits mehrere Angehörige von verstorbenen Krebspatienten des Zyto-Apothekers vertritt. Der Leiter der Onkologie am Gemeinschaftskrankenhaus Witten/Herdecke wird darüber hinaus zu medizinischen Fragen Stellung nehmen.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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