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Krebstherapie
Bundesregierung erhielt bislang keinen Antrag zu Methadon-Forschung
Nicht nur die Industrie initiiert laut BMG Forschung
Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass der ärztliche Direktor der Neuroonkologie am Universitätsklinikum Heidelberg, Wolfgang Wick, mit der Neuroonkologischen Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft einen Antrag zur Finanzierung einer klinischen Studie zu Methadon bei Glioblastomen bei der Deutschen Krebshilfe eingereicht hat. Auch dies sieht die Bundesregierung als „Hinweis“ darauf, dass nicht allein die forschende pharmazeutische Industrie klinische Prüfungen initiiert und durchführt. Wick war aufgrund von Interessenskonflikten durch Verbindungen zur Pharmaindustrie in Medienberichten kritisiert worden.
Die Antworten der Bundesregierungen zeigen nach Ansicht der gesundheitspolitischen Sprecherin der Linken, Kathrin Vogler, dass es „so gut wie gar keine unabhängige Forschung“ zu Methadon in der Krebsbehandlung gibt. Sie kritisiert gegenüber DAZ.online, dass hingegen 13 andere Projekte zu onkologischen Wirkstoffen in den letzten Jahren mit 15 Millionen Euro unterstützt wurden – wobei zu Methadon nach Angabe der Bundesregierung überhaupt kein Förderantrag eingereicht wurde, so dass die fehlende Förderung von Methadon auch kaum verwunderlich ist.
Vogler: Forscher hängen am Tropf der Pharmakonzerne
Aufgrund der Erstattungspreise von 165 Euro bis 4700 Euro der zehn Arzneimittel, für die der Gemeinsame Bundesausschuss zuletzt einen Zusatznutzen im Vergleich zur Standardtherapie festgestellt hat, sei es „aus Sicht der Hersteller und auch mancher Forscher, die am Tropf der Pharmakonzerne hängen, fast schon verständlich, dass Erkenntnisse zu Methadon als Wirkverstärker nicht gesucht werden“, erklärt Vogler. Durch den Einsatz von Methadon, der im Quartal nur einen zweistelligen Betrag kostet, könnten womöglich wiederholte Chemotherapien „für Tausende Euros“ pro Patient eingespart werden, erklärt Vogler – obwohl es hierzu bislang keine belastbaren Daten gibt.
Sie verspricht sich anscheinend, dass Methadon die
Gesundheitsausgaben senken könnte. „Die Ausgaben der Krankenkassen für
onkologische Arzneimittel haben sich nach Auskunft der Bundesregierung in
Deutschland in den letzten Jahren um 5,8 bzw. 6,8 Prozent erhöht“, erklärt die
Linken-Politikerin. „Diese Kostenexplosion insbesondere bei Krebstherapien muss
dringend aufgehalten werden, damit die Versichertengemeinschaft nicht
ausblutet.“
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