Open-House-Ausschreibungen

So funktionieren die neuen Zyto-Rabattverträge

Berlin - 18.09.2017, 14:15 Uhr

Zyto-Apotheken müssen künftig neue Rabattverträge beachten. (Foto: benicoma / Fotolia)

Zyto-Apotheken müssen künftig neue Rabattverträge beachten. (Foto: benicoma / Fotolia)


Und wie funktionieren die Open-House-Verträge mit der Hilfstaxe?

Nun fragt man sich, wie die neuen Verträge mit der noch bestehenden und der neuen Hilfstaxe zusammenspielen werden und wie es künftig um Rabatte an die Apotheken bestellt sein wird. Denn die Nachlässe, die die Hersteller in den Open-House-Verträgen gewähren müssen, sind nicht ohne. Die verlangten rabattierten Preise liegen im Einzelfall rund 90 Prozent unter dem der Lauertaxe. Besteht da noch Raum für Rabatte des Herstellers an die Apotheke? Tatsächlich sorgen die Kassen insoweit vor, als dass der von den Herstellern zu zahlende Rabatt in Abhängigkeit vom reduzierten Hilfstaxenpreis berechnet wird. Damit ist gewährleistet, dass es nicht zu einer Doppelrabattierung kommt.

Die Sprecherin der AOK Rheinland/Hamburg sieht auch kein Problem mit der Hilfstaxe: „Selbstverständlich haben die gesetzlichen Krankenkassen über die neu abzuschließenden Verträge sichergestellt, dass die Verträge sowohl mit der bisherigen, als auch mit der aktuell auf Bundesebene neu zu verhandelnde Hilfstaxe kompatibel sind“. Auch sonst ist aus Kassenkreisen zu hören, es werde dafür gesorgt, dass die Rabattierungen aus den Verträgen mit den Herstellern nicht zulasten der Apotheker gingen. Das sehe der Vertrag so vor und müsse auch in den Verhandlungen zur neuen Hilfstaxe berücksichtigt werden.

Für die herstellenden Apotheken wird es künftig umso mehr Bedeutung haben, eine vom Arzneimittel unabhängige und angemessene Vergütung erhalten. Der DAV hat schon bisher in den Verhandlungen zur Hilfstaxe darauf gedrängt, dass es neben den – aufwands- und qualitätsgerechten – Arbeitspreisen eine 3-pozentige „Handling-Fee“ und ein Fixum von 8,35 Euro für Abgabe und Beratung geben soll. Der GKV-Spitzenverband ließ sich darauf allerdings nicht ein. Nun ist zu hoffen, dass die Schiedsstelle eine zufriedenstellende Lösung herbeiführt, die alle Besonderheiten berücksichtigt.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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