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DAZ.online-Wahlcheck (Teil 1)
Was sagen die Parteien zur sinkenden Apothekenzahl?
Grüne
Wenn sich die Arzneimittelversorgung insbesondere in ländlichen Räumen oder in benachteiligten Regionen verschlechtert, muss die Politik handeln. Allerdings würden wir uns mehr Transparenz über die Versorgungssituation wünschen. Aber diese ist offenbar nicht gewollt. Wir Grüne haben die Bundesregierung aber auch die ABDA mehrfach gefragt, welche konkreten Daten sie zur Versorgungssituation haben. Darauf wurde nur ausweichend geantwortet, konkrete Daten gäbe es nicht. Auf einer solchen Grundlage kann die Politik keine Entscheidungen treffen. Deswegen fordern wir, dass Bund und Länder gemeinsam regelmäßig, transparent und unabhängig die Situation auf dem Apothekenmarkt erheben. Dann liegen valide Daten zur Versorgungssituation vor, und es kann auf dieser Grundlage gehandelt werden.
Wie bereits erwähnt, gibt es kaum aussagekräftige und unabhängige Daten zur Versorgungssituation. Apothekerinnen und Apotheker weisen immer wieder darauf hin, dass sie natürlich von Verschreibungen durch Ärzte abhängig sind. Wenn die Hausarztpraxis zumacht, dann fällt der Verschreibende weg. Das kann den benachbarten Apotheker bzw. der benachbarten Apothekerin die Existenz kosten. Darüber hinaus machen gesellschaftliche Veränderungen natürlich keinen Bogen um die Apotheken. Junge Leute zieht es eher in die Städte als in den ländlichen Raum. Sie wollen auch häufig lieber als angestellte Apothekerinnen und Apotheker arbeiten, statt eine Apotheke zu übernehmen. Das hat sicher Einfluss auf die Apothekenzahlen. Darüber hinaus lässt sich aus den Daten zumindest ein Konzentrationsprozess ablesen, es gibt also statt vieler kleiner Apotheken weniger größere Apotheken. Um die Arzneimittelversorgung zu sichern, müssen übergreifende Versorgungskonzepte entwickelt werden, die für den ländlichen Raum taugen und zu einer engeren Vernetzung von ärztlicher Versorgung und Arzneimittelversorgung führen. Wir brauchen flexiblere Möglichkeiten der Arzneimittelversorgung, damit der Apotheker, die Apothekerin auch dort präsent sein können, wo die Patienten den Arzt besuchen, wohnen oder einkaufen. Darüber hinaus ist aus unserer Sicht ein Sicherstellungszuschlag nötig, um Apotheken unter die Arme zu greifen, die wirtschaftlich sich nicht mehr selbst tragen können, aber unverzichtbar für die Versorgung in ländlichen Regionen sind.
4 Kommentare
Großer Teil?
von Pharmi am 20.09.2017 um 2:27 Uhr
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FDP Parteiprogramm
von Marco Hofmann am 19.09.2017 um 23:24 Uhr
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Ist das Kompetenz
von Ratatosk am 19.09.2017 um 19:10 Uhr
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Liebe Grüne
von Peter Lahr am 19.09.2017 um 12:34 Uhr
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