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Ehepaar: Apothekerin und FDP-Kandidat
„Meine Frau kann guten Gewissens FDP wählen“
Wie sehr die FDP beim Thema Apotheken noch gespalten ist, zeigt die Geschichte eines Ehepaares aus Bayern: Peter Pernsteiner ist Bundestagskandidat für die Liberalen, seine Frau angestellte Apothekerin. Die jüngsten Deregulierungsforderungen der FDP verstehen beide nicht. Um zwischen beiden Welten zu vermitteln, hat Pernsteiner kürzlich ein Treffen mit FDP-Landeschef Albert Duin in der Apotheke organisiert, in der seine Frau arbeitet.
Mit ihren Deregulierungs-Forderungen für den Apothekenmarkt hat sich die FDP im aktuellen Bundestagswahlkampf unter vielen Pharmazeuten keine Freunde gemacht: Parteichef Christian Lindner erklärt, Apotheker sollten nicht unter „Naturschutz“ gestellt werden, und der Bundesparteitag nahm vor einigen Monaten einen folgenschweren Satz in das Wahlprogramm auf: „Weitere Marktzugangshemmnisse wie das Fremdbesitzverbot müssen abgeschafft werden“, heißt es dort nun.
Die Forderungen haben nicht nur bei vielen Apothekern für eine Abkehr von der FDP gesorgt, sondern bergen auch unter Liberalen einiges Konfliktpotenzial. Überhaupt nicht glücklich ist beispielsweise FDP-Bundestagskandidat Peter Pernsteiner aus dem bayerischen Zorneding. Ein Grund: Pernsteiners Ehefrau Maria arbeitet als angestellte Pharmazeutin in der bei München gelegenen Gemeinde Zorneding, so dass er die Situation von Apothekern gut kennt. Zwar sind seine Chancen aufgrund der Position 38 von 56 auf der Landesliste ungünstig, tatsächlich in das deutsche Parlament einzuziehen – doch das hält ihn nicht davon ab, sich für das einzusetzen, was ihm wichtig ist.
FDP-Kandidat bekommt die Apotheken-Probleme direkt mit
„Ich bekomme durch meine Frau hautnah mit, was in der Apotheke an Problemen ansteht“, erklärt Pernsteiner gegenüber DAZ.online. So kam er auf die Idee, FDP-Landeschef Albert Duin nach Zorneding einzuladen und ihm einen Besuch in der Adler-Apotheke zu vermitteln, in der seine Frau arbeitet. „Ich wollte die Themen auch unserem Landesvorsitzenden und dem einen und anderen Wähler näherbringen“, erklärt Pernsteiner.
Interessant ist dabei, dass der Fremdbesitz-Antrag ausgerechnet vom Landesverband Bayern eingebracht wurde, dessen Vorsitzender Duin ja ist. Dieser wiederum hatte sich vor einem knappen Jahr gegenüber DAZ.online noch als Unterstützer von Vor-Ort-Apotheken gezeigt: Der Versandhandel schneide den Apothekern das „Fleisch aus den Rippen“ – und das EuGH-Urteil zu Rx-Boni sei ein „Todesurteil“. Doch eine Mehrheit in der FDP Bayern stimmte dem Fremdbesitz-Antrag zu, und die Delegierten auf dem Bundesparteitag ließen ihn ins Wahlprogramm.
2 Kommentare
Liberal ist mehr als Apothekenhonorar und Rx-Versand
von Andreas Grünebaum am 19.09.2017 um 19:51 Uhr
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Ist das Kompetenz
von Ratatosk am 19.09.2017 um 18:54 Uhr
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