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Absichtserklärung
ABDA und KBV wollen Digitalisierung zusammen gestalten
Konkrete Projekte: Elektronische Patientenakte und Medikationsplan
KBV und ABDA setzen sich in der Erklärung für den Ausbau der intersektoralen Kommunikation zwischen den Leistungserbringern sowie für deutschlandweit einheitliche Standards und Schnittstellen bei der elektronischen Patientenakte (ePA) ein. Beide „sind sich einig, dass es schnellstmöglich zu einer verbesserten, sicheren, direkten, elektronischen Kommunikation zwischen Heilberuflern kommen muss, damit die Arzneimitteltherapiesicherheit gerade im Falle von Polymedikation verbessert wird“, heißt es. „Der bundesweite Medikationsplan ist nur ein erster Schritt und nicht ausreichend.“
Da die Verwendung und der Austausch gesundheitsbezogener Daten immer sensibel ist, betonen ABDA und KBV auch auf die Wichtigkeit des Datenschutzes. Dieser sei „ein hohes gesellschaftliches Gut“ – genauso wie das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, erklären die Verbände. „KBV und ABDA setzen sich für die Gestaltung der Datenschutzstandards im Sinne der Patienten ein, um Verständlichkeit und Wirksamkeit eigener Schutzrechte zu gewährleisten und gleichzeitig die Erfordernisse einer verbesserten Arzneimitteltherapie in den Fokus zu rücken“, schreiben sie.
Von Teilen der Politik und der Industrie werde gerne das Bild gezeichnet, dass Ärzte und Apotheker bei der Digitalisierung langsam sind, erklärt KBV-Sprecher Roland Stahl auf Nachfrage zur Entstehung der Erklärung. „Das ist Unsinn – wir gestalten die Digitalisierung“, betont er. Gleichzeitig erlebe die KBV, dass die Industrie teils ihre Aufgaben nicht erfüllt, wie bei den Konnektoren zur Anbindung von Arztpraxen an das Telematik-Netz. „Es gibt derzeit ein einziges Modell, das auf dem Markt ist – und so große Anbieter wie die Telekom sind nicht in der Lage, die Geräte herzustellen“, kritisiert der Sprecher. „Das zeigt, dass die Industrie auch nur mit Wasser kocht, und wir alles andere als nur Bremser sind.“
Die Zielsetzungen von Apothekern und Ärzten sei in großen Bereichen gleich – und mit dem Medikationsmanagement-Projekt ARMIN gebe es bereits ein „gelungenes Beispiel“ der Interaktion zwischen den Heilberufen, erklärt Stahl. Bislang sei man noch ganz am Anfang. „Überall dort, wo es um Arzneimittel geht, ist eine Zusammenarbeit denkbar“, betont er. Gleichzeitig sei die Digitalisierung kein Allheilmittel. „Viele Politiker bekommen ja glänzende Augen, wenn sie nur das Stichwort Digitalisierung hören“, erklärt Stahl.
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