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Bakterien
Mehrheit kennt resistenten Durchfallerreger Campylobacter nicht
Salmonellen kennt fast jeder, aber Campylobacter? Der inzwischen häufigste bakterielle Erreger von Darminfektionen ist laut einer Umfrage nur einer Minderheit in Deutschland ein Begriff. Der Keim Campylobacter sei 22 Prozent von rund 1000 Befragten bekannt, teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Mittwoch mit. Auch aufgrund der hohen Antibiotika-Resistenz des Keimes ist das ein gefährlicher Wert.
Elf Prozent der Befragten gaben an, Campylobacter in Lebensmitteln beunruhige sie; bei Salmonellen sagte das gut jeder Zweite. Campylobacter wird offensichtlich unterschätzt: Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin weist für das vergangene Jahr knapp 13.000 Salmonellen-Infektionen aus, aber gut 74.000 Campylobacter-Infektionen.
Campylobacter gilt auch als Keim mit einer hohen Antibiotika-Resistenz. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte im Februar 2017 eine Liste mit den resistentesten und bedrohlichsten Keimen erstellt. Die Resistenz der Keime wurde dabei in die drei Stufen „kritisch“, „hoch“ und „mittel“ eingestuft. Campylobacter wurde dabei in die Kategorie „hoch“ eingeordnet, weil der Erreger Fluoroquinolon-resistent ist.
Campylobacter sind Bakterien aus dem Darmtrakt von Tieren, die in Lebensmitteln wie Rohmilch, Geflügelfleisch, Hackfleisch und Mettwurst enthalten sein können. Als Hauptinfektionsquelle gilt laut BfR unzureichend erhitztes Geflügelfleisch. Beim Menschen können kontaminierte Lebensmittel Durchfall und Erbrechen auslösen. Die Keime können über unzureichend gereinigte Messer und Schneidebretter in der Küche zum Beispiel von rohem Fleisch auf Salat übergehen. Laut BfR spielt auch unzureichende Kühlung im Sommer eine Rolle.
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