Kann die
„Antikoagulations-Ampel“ helfen?
Die Antikoagulation ist die wichtigste Therapiemaßnahme bei
einer akuten Tiefen Venenthrombose oder der Lungenembolie. Sie soll akut die
Mortalität und Morbidität reduzieren und auch längerfristig Rezidive und Langzeitkomplikationen
verhindern. Die Dauer der Antikoagulation legen Ärzte laut Leitlinie
individuell fest und beziehen neben klinisch bedeutsamen Faktoren auch Patientenpräferenzen
ein.
„Häufig werden Patienten wegen Unsicherheit zu lange mit Antikoagulanzien
behandelt. Andererseits wird bei Risikopatienten die Therapie zu früh beendet,
und es kommt zu Rezidiven, sodass wir auf der einen Seite eine Über- und auf
der anderen eine Unterversorgung feststellen“, erklärt Professor Bettina
Kemkes-Matthes vom Aktionsbündnis Thrombose.
Der initialen Antikoagulation schließt sich eine
Erhaltungstherapie an, die sich über drei bis sechs Monate erstrecken kann. Bei
der Frage, ob sie anschließend verlängert wird, soll ab sofort ein Ampelschema helfen.
Die Hoffnung ist, dass dadurch zukünftig weniger Menschen einen Spezialisten
brauchen. Etwa 75 bis 80 Prozent der Patienten fallen in den roten oder grünen
Bereich des Ampelschemas. Als rot werden Patienten mit einem sehr hohen
Rezidivrisiko klassifiziert. In der grünen Kategorie ist das Rezidivrisiko als
niedrig einzuschätzen. Bei ungefähr jedem fünften Patienten müssen zusätzliche
individuelle Risikofaktoren und Befunde mit einbezogen werden (gelbe Kategorie).
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