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DAZ.online-Serie Apotheken-Kooperationen (Cura-San)
„… und dann kommt die Bären-Apotheke nach Hause“
„One-Stop-Shopping“ ist ein extremes Plus
Das Sanitätshaus sei heute fest etabliert und gut sortiert. Sein Motto: „Was wir nicht auf Lager haben, besorgen wir. Sofort und schnell.“ In einer ländlichen Gemeinde wie Nümbrecht mit seinen 17 000 Einwohnern sei das für seine Klientel extrem wichtig, erzählt der Apotheker. „Sie schätzen es, wenn sie sich zusätzliche und mitunter weite Wege ersparen können. Wenn wir beispielsweise für die Schwiegermutter auch das Krankenbett mit extra Weichliegematratze organisieren können.“
Dieses „One-Stop-Shopping“, welches er seinen Kunden anbieten könne, sei ein extremes Plus im Wettbewerb und diene der Profilierung als Gesundheitsanbieter: „Der Effekt hat sich verstetigt und potenziert sich sogar,“ sagt Heiden. Rund 800 000 Euro Umsatz erwirtschafte das Sanitätshaus, welches inzwischen einen Geschäftsführer beschäftigt, pro Jahr. Dennoch bleibe die Apotheke der Kern und auch der wichtigste Umsatzträger. „Das Hilfsmittelangebot bedeutet einen erkennbaren Mehrwert“, analysiert Heiden. „Und es sichert mir Unterscheidbarkeit in einem sich schnell verändernden Wettbewerbsumfeld.“ Seinen Kunden könne er Kontakt über die Apotheke hinaus auch in die häusliche Umgebung anbieten, auch Patienten betreuen, die ans Bett gefesselt sind: „… und dann kommt die Bären-Apotheke“, heißt es vor Ort inzwischen.
„Verbindung von Sanitätshaus und Apotheke optimal“
Ohne das eigene Sanitätshaus sei dieses Angebot aber zunehmend schwierig aufrechtzuerhalten. „Es hat sich schon seit einer ganzen Weile abgezeichnet, dass die normale Apotheke Hilfsmittel in einem größeren Umfang nicht mehr anbieten kann,“ sagt Heiden. Grund sei die zunehmende Last an zusätzlich geforderten Verträgen, Berechtigungen, Schulungen und Qualifizierungsanforderungen. „Das geht einfach nicht mehr nebenher“.
Der Markt für Hilfsmittel ist umkämpft, aber er wächst auch, nicht zuletzt getrieben von der Alterungsentwicklung im Land. „Wir expandieren,“ sagt Heiden. Aber profitabler und wichtiger sei das Kerngeschäft Apotheke. Verantwortlich für die Margenschwäche im Hilfsmittelbereich macht Heiden das Nachfragemonopol der Krankenkassen. Die agierten „eiskalt und beinahe ausschließlich noch über Ausschreibungen,“ moniert der oberbergische Apotheker: „Wenn Du raus bist, dann für dieses Segment komplett.“
Deshalb sei die breitere Aufstellung durch die Verbindung von Sanitätshaus und Apotheke für ihn optimal, sagt er: „Ich muss mein Geld nicht als Sanitätshändler verdienen, und das ist gut so. Aber ich bin mir ganz sicher, dass sich die Werbung und die fachliche Ergänzung durch das Sanitätshaus für meine Apotheke lohnt.“
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