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DAZ.online-Spezial zur Landtagswahl
Wen sollten Apotheker in Niedersachsen wählen?
Das sagen die Grünen…
…zur sinkenden Apothekenzahl:
Grüne: Die Zahl der öffentlichen Apotheken ist in Niedersachsen in den letzten 10 Jahren um rund 150 auf 1.960 Apotheken zum Ende des Jahres 2016 gesunken. Der Rückgang entfällt zu rund 1/3 auf die vier größten Städte des Landes: Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Osnabrück. Gleichwohl haben Apotheken gerade im ländlichen Raum zunehmend Schwierigkeiten, eine wirtschaftliche Betriebsführung aufrecht zu erhalten. Auch wenn die Arzneimittelversorgung derzeit noch weitestgehend gewährleistet ist, zeichnen sich Herausforderung für die Zukunft ab. Die GRÜNEN- Bundestagsfraktion hat sich daher mit einem Antrag dafür eingesetzt, die Expertenkommission zur Weiterentwicklung der Arzneimittelversorgung einzuberufen und um Handlungsempfehlungen zu bitten. Der Antrag ist von der Großen Koalition im Bundestag abgelehnt worden.
…zu den Gründen der sinkenden Apothekenzahl:
Grüne: Da der deutlich überwiegende Teil des Umsatzes aus verschreibungspflichtigen Medikamenten besteht, ist der Rückgang vor allem auf die Schließung von verschreibenden Arztpraxen insbesondere im ländlichen Raum zurückzuführen. Der Versandhandel hat nachweislich nur zu geringen Umsatzeinbußen bei den Präsenzapotheken geführt.
…zu Lösungen, um Landapotheken zu erhalten:
Grüne: Die Sicherstellung und Förderung einer flächendeckenden, wohnortnahen ärztlichen Versorgung ist essentiell auch für die dauerhafte Sicherstellung einer flächendeckenden und wohnortnahen Arzneimittelversorgung. Die Landesregierung hat im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit der Kassenärztlichen Vereinigung ein Maßnahmenpaket zur Förderung der Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten im ländlichen Raum auf den Weg gebracht. Dieses dient auch der Erhaltung der Apothekenstruktur.
…zur Attraktivität von Apothekengründungen auf dem Land:
Grüne: Siehe Antwort zu 3)
…zum Rx-Versandverbot:
Grüne: Ein Versandverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel ist nicht die richtige Lösung. Es würde auch den inländischen Versandhandel treffen. Zudem halten wir eine rechtssichere Umsetzung für schwierig, weil ein Versandhandelsverbot mit der der verfassungsrechtlich verankerten Berufsfreiheit und dem EU-Wettbewerbsrecht kollidieren würde. Da es bisher keine signifikante Bedrohung der Apothekenstruktur durch den Versandhandel gibt, wäre eine solche Maßnahme auch unverhältnismäßig.
…zu finanziellen Unterstützungen für Landapotheken:
Grüne: Die Sicherstellung einer flächendeckenden ärztlichen Versorgung trägt auch zur Erhaltung der Apotheken im ländlichen Raum bei. Ansonsten haletn wir zunächst eine eingehende Analyse der Apothekenstruktur und Handlungsempfehlungen der Expertenkommission für notwendig (vgl. Antwort zu Frage 1).
…zu pharmazeutischen Dienstleistungen:
Grüne: Wir Grünen unterstützen Bestrebungen, die Apothekerinnen und Apotheker stärker in den Medikationsplan einzubeziehen.
…zu alternativen Versorgungsmodellen, wie etwa Apothekenbussen:
Grüne: Solche Modelle können eine wohnortnahe Versorgung nicht ersetzen, da sie die Arzneimittelversogung in Notfällen und am Wochenende nicht sicherstellen können. Sie können die Versorgung jedoch in Einzelfällen sinnvoll ergänzen.
…zum Versandhandel als Versorgungsalternative:
Grüne: Nein.
… zum Fachkräftemangel im Apothekenwesen.
Grüne: Wesentliche Ursache für die wachsende Zahl der Mangelberufe ist der demografische Wandel. Essentiell für die Nachwuchsgewinnung sind in allen Berufen interessante Arbeits- und Ausbildungsbedingungen. Wir unterstützen eine Weiterentwicklung des Pharmaziestudiums. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden hat dazu im November 2016 eine Reihe bedenkenswerter Vorschläge vorgelegt.
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