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Fernbehandlung
Privatversicherer Ottonova liebäugelt mit EU-Versandapotheken
Wo sollen die Patienten mit ihren Rezepten hin?
Das Thema Arzneimittel vermeidet der Privatversicherer geschickt auf seiner Internetseite. An keiner Stelle ist die Rede davon, dass die Schweizer Mediziner auch Rezepte ausstellen dürfen und könnten. Vielleicht hat das auch etwas mit der kürzlich geänderten Gesetzeslage zu tun: Seit einigen Monaten dürfen Apotheker keine Rezepte mehr bedienen, bei denen klar ist, dass kein direkter Kontakt zwischen Arzt und Patient stattgefunden hat. Aber auch auf diese Gesetzeslage weist Ottonova auf der Internetseite an keiner Stelle hin.
Auf Nachfrage von DAZ.online erklärt eine Sprecherin des Versicherungsunternehmens: „Wir sind uns bewusst, dass in Deutschland keine aus der Fernbehandlung stammenden Rezepte eingelöst werden können. Um unsere Versicherten darauf hinzuweisen, werden wir auf unserer Internetseite noch vor dem Programmstart Anfang November zwei weitere FAQs einsetzen, die auch über die derzeitige Gesetzeslage informieren.“
„Wir
werden das über Versandapotheken im Ausland regeln“
Dass Ottonova die Arzneimittel-Verordnung bislang ausklammert in seiner Kommunikation, erklärt die Sprecherin so: „Auch ohne Rezepte ist das Angebot werthaltig. Schließlich müssen digitale Arztbesuche nicht immer in einer Arzneimittel-Verordnung enden.“ Allerdings stellt sich die Frage: Wohin sollen die Patienten mit ihren Rezepten aus der Schweiz gehen, wenn sie hierzulande nicht eingelöst werden können? Die Sprecherin erklärt dazu: „Wir werden für die Arzneimittel-Verordnungen im Rahmen unseres Programmes und der gesetzlichen Möglichkeiten aber eine Lösung finden.“
Wo die Reise hingehen könnte, verrät Ottonova-Chef Roman Rittweger aber gegenüber der Ärztezeitung. Dort wird er mit dem Satz zitiert: „Wir werden das dann über Versandapotheken im Ausland regeln.“ Auf Nachfrage beim Unternehmen, mit welchem EU-Versender eine solche Kooperation angestrebt werden könnte, hieß es lediglich: „Wir haben aktuell keinen Kooperationsvertrag mit einer EU-Versandapotheke abgeschlossen.“
1 Kommentar
Jetz sind die Ärzte dran !
von Ratatosk am 17.10.2017 um 18:24 Uhr
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