Rechtstreit

Schlammschlacht um Sanicare eskaliert weiter

Stuttgart - 17.10.2017, 17:30 Uhr


Abfindung wird vor Gericht verhandelt

Am kommenden Freitag gibt es angesichts einer vertraglichen Vereinbarung, nach der Dusel eine Abfindung in Höhe von rund einer halben Million Euro erhält, einen Gerichtstermin: Der frühere kaufmännische Leiter hatte sich die Ansprüche hierauf per Klageerhebung gesichert, wie auch Gesellschafter Meyer auf Nachfrage erklärt. Zahlungsprobleme seien jedoch nicht der Grund, erklärt er: „Die OHG ist natürlich solvent“, sagt Meyer. „Dies ist eine bewusste Entscheidung, da wir uns derzeit mit einem Gesellschafter beziehungsweise dessen Rechtsnachfolgerin im Streit befinden.“ Einen Nachfolger für Dusel solle es nicht geben: Er habe seine Aufgabe, das Unternehmen umzustrukturieren, sehr gut gemacht – nun benötige die Versandapotheke den Posten eines kaufmännischen Leiters nicht mehr.

Kammer prüft weiterhin

Wie die Apothekerkammer Niedersachsen auf Nachfrage erklärte, prüft sie derzeit weiterhin die Angelegenheiten um Sanicare. Wie Meyer betonte, habe diese mit der Anerkennung seiner Betriebserlaubnis festgestellt, dass die Voraussetzungen hierfür „uneingeschränkt“ vorlagen. „Sofern noch Fragen offen sind, werden wir sie der Kammer gegenüber beantworten.“

Gleichzeitig habe die OHG zukünftig weiterhin Zugriff auf die Markenrechte, auch wenn ein derzeit laufender Vertrag zu Jahresende ausläuft. „Es ist unerfreulich, dass einseitig von einer prozessbeteiligten Partei Medienberichte lanciert werden – und vieles vermischt wird“, erklärt der Apotheker gegenüber DAZ.online. „Am Ende muss man annehmen, dass es ihr einzig und allein darum geht, eine Vermögensposition abzuleiten – aber dem stehen Forderungen gegen die Erbin entgegen.“ Die Gerichte werden in Sachen „Sanicare“ offensichtlich noch einiges aufzuarbeiten haben. 



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.