Kommunikations-Kampagne

Pro Generika lenkt Fokus auf Arzneimittel-Engpässe

Berlin - 02.11.2017, 11:45 Uhr

Arzneimittel-Lieferengpässe sollte auch die neue Bundesregierung im Blick behalten. (Bild: Pro Generika)

Arzneimittel-Lieferengpässe sollte auch die neue Bundesregierung im Blick behalten. (Bild: Pro Generika)


Während Union, Grüne und FDP ihre Sondierungsgespräche führen, lenkt der Branchenverband Pro Generika die Aufmerksamkeit auf Arzneimittel-Lieferengpässe: Seit dem 1. November ist der zweite Aufschlag seiner im vergangenen Jahr nach dem Pharmadialog gestarteten Kampagne im Berliner Regierungsviertel und ausgewählten Standorten in ganz Deutschland präsent.

Kurz nachdem im Frühjahr 2016 der sogenannte Pharmadialog seinen Abschluss fand, startete Pro Generika eine Kampagne, um für eine konsequente Umsetzung der Ergebnisse des Dialogs zu werben. Das Ziel: Die Versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland zu sichern und sie gleichzeitig für unser Gesundheitssystem langfristig bezahlbar zu machen. Dabei hatte der Verband sehr konkret die Vermeidung von Lieferengpässen vor Augen.

Teilweise wurde die Pro Generika-Forderungen ins Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz aufgenommen: So gibt es mittlerweile eine Liste mit versorgungsrelevanten Arzneimitteln – allerdings besteht für diese kein Rabattvertragsverbot, wie es der Verband verlangt hatte. Aufgenommen hat der Gesetzgeber zudem die Forderung, eine Übergangsfrist bis zum Start eines neuen Rabattvertrags einzuräumen, die es Firmen ermöglicht, ihre Produktion sicherzustellen. Unerfüllt blieb hingegen der Wunsch, dass Krankenkassen Rabattverträge generell mit mindestens drei Vertragspartnern pro Wirkstoff abschließen müssen.

Hoffnung auf den neu gewählten Gesetzgeber

Nun setzt Pro Generika erneut an: „Wir führen unsere Kommunikationskampagne jetzt fort, um auch beim neu gewählten Parlament für die gesetzliche Umsetzung unserer Vorschläge zu werben“, erklärt der Geschäftsführer des Verbands, Bork Bretthauer.

Und so ist seit dem 1. November 2017 im Regierungsviertel, im Flughafen Tegel sowie an ausgewählten Standorten in ganz Deutschland das neue Kampagnenmotiv zu sehen. Es wirft die Frage auf: „Was ist härter als jede Therapie? Keine Therapie“. Lösungsvorschläge liefert Pro Generika gleich mit:

•  Als erstes erneuert der Verband seine Forderung nach der Mehrfachvergabe bei Rabattverträgen.

• Zweitens bleibt er dabei, dass es für versorgungskritische Generika keine Rabattverträge geben darf. Denn gerade bei diesen lebenswichtigen Medikamenten sei es in der Vergangenheit immer wieder zu Versorgungsengpässen gekommen.

• Drittens schlägt Pro Generika Vereinbarungen zu einer „Guten Einkaufspraxis“ zwischen Kliniken und Herstellern vor. Denn der Arzneimitteleinkauf nach dem Discounterprinzip durch die Kliniken habe sich als ernste Gefahr für die sichere Versorgung im Krankenhaus herausgestellt.

Neben den Plakaten gibt es auch die neue Kampagnen-Webseite engpass-verhindern.progenerika.de. Zudem setzt Pro Generika auf Anzeigen in Fachzeitschriften, die Kommunikation über Twitter und Online-Anzeigen. Apotheken können zudem über die Kampagnen-Webseite weiterhin Infoflyer zum Auslegen in der Offizin bestellen.  


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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