Skandal in Bottrop

17 Nebenkläger gehen gegen Zyto-Apotheker vor

Essen - 07.11.2017, 07:00 Uhr

Der Zyto-Apotheker Peter S. soll in einer Apotheke in Bottrop mehr als 60.000 Rezepturen stark unterdosiert oder unter unhygienischen Bedingungen hergestellt haben. (Foto: hfd / DAZ.online)

Der Zyto-Apotheker Peter S. soll in einer Apotheke in Bottrop mehr als 60.000 Rezepturen stark unterdosiert oder unter unhygienischen Bedingungen hergestellt haben. (Foto: hfd / DAZ.online)


„Wir haben fast keine Informationen zur Qualität der Produkte“

Die bisherigen Kontrollen wurden noch in der vergangenen Woche scharf kritisiert. „Das Kontrollsystem hat kriminelles Handeln nicht verhindern können“, erklärte der Leiter des Bottroper Gesundheitsamtes, Christian Marga, laut Westdeutscher Allgemeinen Zeitung – das System sei „ausgesprochen lückenhaft“. „Mehr und andere Kontrollen sind nötig und erfordern andere Rahmensetzungen durch Land und Bund“, forderte er. „Wir haben fast keine Informationen über die Qualität der Produkte. Das ist nicht gut.“

Ein Sprecher der Apothekerkammer Westfalen-Lippe wollte diese „Einzelmeinung“ nicht kommentieren: Die Kammer habe sich mit der Ärztekammer darauf verständigt, in der Sache miteinander „und weniger übereinander“ reden zu wollen. Und zwar „im Sinne eines Aufarbeitens des konkreten Falls und der Ableitung von Verbesserungsvorschlägen zur Erhöhung der Patientensicherheit in der Zytostatikaversorgung“, erklärte er. 

Am heutigen Dienstag zeigt der NDR im Magazin Panorama um 21.15 Uhr eine Dokumentation zum Zyto-Apotheker Peter S., die in Zusammenarbeit mit dem Recherchenetzwerk Correctiv entstand. 



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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