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Apothekertag Mecklenburg-Vorpommern
Apotheker diskutieren über Prüfvorschriften
Streit um alternative Methoden
Dr. Holger Reimann, Eschborn, Leiter des NRF-Labors, beschrieb den Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC) als apothekentaugliche Alternative zu vielen Arzneibuchmonografien für die Anwendung an vorgeprüfter Ware. Dabei würden einfache instrumentelle Prüfungen bevorzugt. Reimann warb für einen risikobasierten Ansatz, bei dem das Restrisiko kalkulierbar sein müsse.
Dem widersprach Dr. Andreas Schieweck, Leiter der Arzneimittelüberwachung in Schwerin. Vorgeprüfte Ware sei der Normalfall und rechtfertige daher keine Einschränkung der Identitätsprüfung. Außerdem betrachte er wirkstofffreie Salbengrundlagen nicht als risikoarm, weil eine Untermischung mit einem Wirkstoff bei einer eingeschränkten Prüfung nicht erkannt werde. Schieweck konstatierte ein Versäumnis in der Apothekenbetriebsordnung, die keine Lieferantenprüfung vorsehe. Wie die Industrie sollten auch Apotheken ihre Lieferanten bewerten, bevor sie dort einkaufen. Schieweck betonte, dass Apotheken im Rahmen ihres QMS unbedingt Prüfvorschriften für die einzelnen Stoffe festlegen müssten, damit PTA überhaupt prüfen könnten. Doch für Schieweck seien viele Alternativverfahren nicht geeignet, weil eine veröffentlichte Validierung fehle. In der Diskussion räumte Schieweck ein, dass die Gesetze einige „Grauzonen“ lassen, die von den Überwachungsbehörden der Bundesländer unterschiedlich ausgelegt würden.
Fazit
Als Fazit stellte Engel fest, dass neue analytische Methoden auch in der Apotheke Fortschritt bringen. Um den Austausch unter den Kammermitgliedern zur Prüfung von Ausgangsstoffen zu fördern, werde die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern auf ihrer Internetseite ein Forum dafür einrichten. Weitere Details vom Apothekertag und einen Bericht von der Scheele-Tagung finden Sie in der nächsten DAZ.
4 Kommentare
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