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Interview Sabine Richard (AOK-BV)
„Mit AOK-Verträgen hätte der Zyto-Apotheker keine Chance gehabt“
„Die Hilfstaxen-Verhandlungen und die Rabattverträge lähmen sich“
DAZ.online: Derzeit verhandeln Apotheker und Kassen ja auch gleichzeitig eine neue Hilfstaxe. Erschweren die schwierigen Verhandlungen den Start der Rabattverträge noch zusätzlich?
Richard: Ja, definitiv. Das sind schon zwei Instrumente, die sich beide gegenseitig lähmen. Die Unklarheit bei der Hilfstaxe führt möglicherweise zum zögerlichen Anlaufen der Rabattverträge, weil die Hersteller unsicher sind. Umgekehrt waren die möglicherweise kommenden Rabattverträge in den Verhandlungen zur Hilfstaxe auch ein Argument der Apotheker, die Rabatte im Markt erst mal nicht weiterzugeben. Der Beitragszahler geht seit Monaten leer aus.
DAZ.online: Haben Sie denn die Hoffnung, dass die Hilfstaxe-Verhandlungen so positiv für die Kassen verlaufen, dass gar keine Rabattverträge mehr von Nöten sind?
Richard: Das wäre natürlich sehr einfach für uns, wenn die Hilfstaxe bereits alle Einsparungswünsche, die sich nach den Exklusiv-Verträgen mit Apotheken ergeben haben, erfüllt. Die Hoffnungen darauf gehen aber Richtung null.
DAZ.online: Das hört sich so an, als ob Sie für die Wiedereinführung der Exklusivverträge sind. Werden Sie dafür bei der Politik werben?
Richard: Letztlich muss sich das neue Modell an den Einsparungen des alten messen und auch ob es geeignet ist, die intransparente und in Verruf gekommene Versorgung zu verbessern. Sollte es da zu weiteren Verwerfungen kommen, werden wir uns dazu auch äußern.
Wäre der Zyto-Skandal mit Apotheken-Verträgen niemals passiert?
DAZ.online: Die Aufhebung der Apothekenverträge steht ja derzeit ohnehin in der Kritik. Es wird in einigen Medien der Eindruck erweckt, dass Fälle wie der Zyto-Skandal in Bottrop niemals passiert wären. Was meinen Sie dazu?
Richard: Man wird Kriminalität in diesem Ausmaß durch keinen Vertrag der Welt verhindern können. Das war ein Extremfall in einem intransparenten Umfeld mit hohen Margen. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Exklusiv-Verträge dem Bottroper Apotheker sein Handeln erschwert hätten.
DAZ.online: Warum?
Richard: Im Prozess kam nun heraus, dass der Beschuldigte seine Zubereitungen in sechs Bundesländer verschickte. Wenn es dort überall Ausschreibungen für Apotheken gegeben hätte, hätte er keine Chance gehabt. Schließlich gab es zu den Lieferzeiten genaue Vorgaben in unseren Apothekenverträgen.
2 Kommentare
Behauptung und Wahrheit
von Markus M. am 30.11.2017 um 12:08 Uhr
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schlechtes Interview...
von Michael Weigand am 30.11.2017 um 9:41 Uhr
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