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Dass Humane Papillomaviren (HPV) die Entstehung bestimmter Krebserkrankungen fördern, ist erwiesen. Allen voran ist hier das Zervixkarzinom zu nennen, aber auch Karzinome im Anal- und Mund-Rachen-Bereich. Neusten Erkenntnissen zufolge begünstigen die Viren offenbar auch weißen Hautkrebs. Das konnten Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums jetzt erstmals in einem natürlichen System zeigen.
UV-Strahlung gilt als ein wichtiger Risikofaktor für Basaliome, dem sogenannten weißen Hautkrebs. Die Erkrankung tritt tatsächlich auch bevorzugt an sonnenexponierten Körperpartien auf. Darüber hinaus vermuten Forscher seit Längerem, dass bestimmte Typen der Humanen Papillomaviren (HPV) die Krebsentstehung zusätzlich fördern. Für bestimmte Krebsarten, zum Beispiel das Zervixkarzinom, ist der Zusammenhang mit einer HPV-Infektion erwiesen und sogar mit dem Nobelpreis für Medizin im Jahre 2008 geadelt. Doch dafür, dass auch bei einem Basalzellkarzinom eine HPV-Infektion zugrunde liegen kann, gab es aber bislang nur unzureichende Hinweise.
Forscher unter Leitung von Frank Rösl am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) konnten diesen Nachweis nun im Tierexperiment erbringen (Hasche et. al., PLOS Pathogen DOI: 10.1371/journal.ppat.1006723). Dazu verwendeten sie eine bestimmte Art von Mäusen, die sich – wie auch der Mensch – in der Regel bereits kurz nach der Geburt mit Papillomaviren infiziert. Die Forscher verglichen nun die virusinfizierten Tiere mit Artgenossen, die frei von Viren aufgezogen wurden. Alle Tiere wurden mit UV-Strahlen bestrahlt. Und zwar in einer Dosis, wie sie durchaus während eines Urlaubs zu erwarten wäre, zum Beispiel in Italien, wie es heißt. Weißen Hautkrebs entwickelten allerdings nur die virusinfizierten Tiere (Plattenepithelkarzinome), die virusfreien Kontrolltiere hingegen nicht.
Mutationen im p53-Gen
Zudem war eine Gruppe der Tumoren verhornt, die andere nicht. Die verhornten Tumoren enthielten große Mengen Viren, wie man sie auch bei der Aktinischen Keratose, einer Krebsvorstufe, beim Menschen findet. Hier wachsen Zellen der oberen Schichten der Haut bereits übermäßig, erinnern aber noch an den ursprünglichen Aufbau der Haut. Die Forscher zeigten, dass die Viren die Stabilität der DNA der Wirtszelle beeinträchtigen und dadurch die Anhäufung von UV-Schäden fördern. Die zweite Gruppe von Tumoren enthielt jedoch gar kein Virus, wie dies auch bei fortgeschrittenen Karzinomen bei Patienten der Fall ist. Jedoch belegten auch in diesen Fällen Antikörper im Blut der Tiere eine vorangegangene Virusinfektion. Diese Tumoren hatten auffällig oft Mutationen in einem für die Zelle besonders wichtigen Gen p53, ein Tumorsupressorgen, das auch bei einem Großteil der Plattenepithelkarzinome beim Menschen defekt ist.
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