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NHS England
Homöopathika und pflanzliche Arzneimittel werden nicht mehr bezahlt
Nach Abschluss eines Konsultationsverfahrens hat der Nationale Gesundheitsdienst von England (NHS England) jetzt beschlossen, dass bestimmte Arzneimittel und Arzneimittelgruppen nicht mehr vom NHS übernommen werden. Über die OTC-Arzneimittel ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, aber auch das könnte kommen.
Der NHS England hat neue Leitlinien herausgegeben, wonach die Allgemeinärzte und die Beschaffungsdienste des NHS (Clinical Commissioner Groups, CCPs) einige Arzneimittel, die möglicherweise nicht wirksam oder von geringem klinischem Wert sind, aus dem Arzneimittelrepertoire zulasten des NHS streichen sollen. Weitere elf sollen nur noch eingeschränkt verwendet werden. Damit erhofft sich der Nationale Gesundheitsdienst Einsparungen von bis zu 141 Millionen Pfund pro Jahr.
Komplettausschlüsse und Beschränkungen
Die Ankündigung ist das Ergebnis eines Anhörungsverfahrens im Frühjahr 2017 zu einer Vorschlagsliste mit 18 Behandlungen, die in der Primärversorgung nicht mehr routinemäßig verschrieben werden sollten.
Nach Prüfung der vorgetragenen Argumente sollen nun die folgenden nicht mehr vom NHS bezahlt werden:
- Homöopathika und pflanzliche Arzneimittel (keine klare oder robuste Evidenz),
- Omega-3-Fettsäuren (Fischöl) (essenzielle Fettsäuren, die auch durch die Ernährung zugeführt werden können, geringe klinische Wirksamkeit),
- Co-Proxamol (Zulassung wegen Sicherheitsbedenken zurückgezogen),
- Rubefazientien (ausgenommen topische NSAR) (begrenzte Evidenz),
- Lutein und Antioxidanzien (zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration, geringe klinische Wirksamkeit),
- Glucosamin und Chondroitin (gegen Gelenkschmerzen, geringe klinische Wirksamkeit).
Weiterhin wurden für fünf Wirkstoffe/Wirkstoffgruppen Modifikationen oder Klarstellungen beschlossen (Liothyronin, Reiseimpfungen, Lidocain-Pflaster und Fentanyl mit direkter Freisetzung). Nähere Einzelheiten sind hier nachzulesen.
Die Beratungen über die vorgeschlagenen Ausschlüsse von OTC-Arzneimitteln sollen im nächsten Jahr mit einer umfassenden Konsultation weiterverfolgt werden. Hier geht es um Medikamente, die ohne Rezept erworben werden können und dann eventuell billiger sind als über den NHS und/oder zur Behandlung selbstlimitierender Erkrankungen, wie etwa Erkältungen, oder auch in der Selbstbehandlung eingesetzt werden.
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