Diätplan für die Weihnachtszeit

Funktioniert Abnehmen mit „Schummel-Tagen"?

Stuttgart - 22.12.2017, 11:05 Uhr

 Oh Tannenbaum: Bei der „Schummel-Tage"-Diät ersetzen Sie wohl an Tag zwei Brokkoli und Mandarinen durch Bratapfel mit Nussfüllung und Vanillesoße. (Foto: bobakphoto / stock.adobe.com)

 Oh Tannenbaum: Bei der „Schummel-Tage"-Diät ersetzen Sie wohl an Tag zwei Brokkoli und Mandarinen durch Bratapfel mit Nussfüllung und Vanillesoße. (Foto: bobakphoto / stock.adobe.com)


Diät durchhalten fällt mit konstanten Kalorien leichter

Allerdings scheinen die beiden Diätstrategien dennoch unterschiedlich zu motivieren. Bei der alternierenden Fasten-Methode haben mehr Teilnehmer die Studie abgebrochen (38 Prozent) als bei der kontinuierlichen 75-Prozent-Kaloriengruppe (29 Prozent). Auch bei der Kontrollgruppe, die keine Diätmaßnahmen befolgte, lag die Abbruchquote bei 26 Prozent.

Offenbar fällt es den übergewichtigen Patienten auch schwer, die richtigen „Essensmengen“ einzuschätzen: So nahmen in der alternierenden Fastengruppe die Patienten am 125-Prozent-Tag mehr Kalorien zu sich als erlaubt, am 25-Prozent-Tag haben sie jedoch „gespart“ und weniger gegessen als im Diätplan vorgesehen war. Hingegen ist es den Probanden des einheitlichen 75-Prozent-Regimes gelungen, sich an ihre täglichen Essensmengen zu halten. Auch hier gilt wohl hinsichtlich der Adhärenz, es den Patienten so einfach wie möglich zu machen.

Auswirkungen auf Blutdruck und Co. 

Wie wirkt sich das ganze Diätverfahren auf Blutdruck, Triglyceride, Nüchternglucose und Insulinresistenz aus? Signifikant – überhaupt nicht. HDL-Cholesterin stieg beim alternierenden Fasten im Vergleich zur täglich restriktiven Diätgruppe signifikant bis zu Monat sechs, nach zwölf Monaten jedoch war der Effekt nicht mehr vorhanden. Allerdings hatten die alternierenden Faster signifikant höhere LDL-Spiegel nach zwölf Monaten verglichen mit den anderen Patienten. Und nun?

Welche Diät sollen Übergewichtige nun verfolgen?

Letztlich kommen die Wissenschaftler zu der Conclusio, dass hinsichtlich kardiovaskulärer Protektion, Gewichtsverlust und Gewichterhalt beide Diätregime vergleichbar erfolgreich sind. Heißt für die bevorstehenden Feiertage – wer hier abspecken will: Auf welchem Weg er seine Kalorienzufuhr reduziert, ist wohl einerlei. Wirkungsvoller ist das alternierende Fasten wohl beginnend an Heiligabend mit zwei „Spartagen“, wer es genussvoller mag, legt einen einzelnen „Spartag“ auf den ersten Feiertag.

Und ob Weihnachten die Zeit für ausgedehnte Diätpläne sein sollte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Meist sind die Tage zwischen Neujahr und Weihnachten eher die unheilvollen Gewichtsbringer als die zwischen Weihnachten und Neujahr. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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