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Mit dem Neujahrstag ist im US-Bundesstaat Kalifornien der Startschuss des
legalen Cannabis-Verkaufs für die „Freizeitanwendung“ gefallen. Die Kunden standen teilweise über Nacht
Schlange, um die Droge ohne polizeiliche Konsequenzen zu erhalten. In Deutschland wird immer wieder über eine Freigabe diskutiert, eine politische Chance darauf ist aber noch in weiter Ferne.
Mehreren Medienberichten zufolge könnte Kalifornien zum neuen Cannabis-Einkaufsparadies werden. Obwohl die Pflanzendroge nach US-Bundesrecht außerhalb medizinischer Anwendungen noch verboten ist, hat der Staat Kalifornien seine Tore zum Jahresbeginn für den legalen Verkauf für die „Freizeitanwendung“ geöffnet. Das südamerikanische Unternehmen Urbn Leaf versorgte in den ersten Stunden des neuen Jahres 350 Kunden. Täglich sollen weitere neue Läden eröffnen. Schon am zweiten Januar haben Alta Supply und Vista vorläufige Vertriebslizenzen für Cannabis erhalten, meldete die CannaRoyality Aktiengesellschaft.
Die Freigabe ist nicht nur eine große Erleichterung für kalifornische Kiffer, sondern entkriminalisiert den Konsum, schafft neue Arbeitsplätze und bildet attraktive Perspektiven für Anleger. Denn das 22,6 Milliarden schwere Cannabisgeschäft soll bis 2021 um 27 Prozent wachsen. Aber nicht für alle Seiten bringt dieser Schritt Vorteile. So werden hohe Steuern auf die Pflanzenzubereitung erwartet, was medizinische Nutzer vermehrt belasten könnte.
Damit schließt sich Kalifornien an die Legalisierung in weiteren Bundestaaten wie Colorado und Washington an. Überraschenderweise ging der Cannabiskonsum in Colorado seit der rechtlichen Freigabe um 20 Prozent zurück, wie der deutsche Hanfverband berichtete. In Uruguay ist Cannabis schon seit 2014 legal.
Marihuana-Markt in Europa
Auch wenn die Niederlande über eine weitreichend bekannte Coffeeshop-Tradition verfügen, ist der Handel mit Cannabis dort nur geduldet. In Deutschland bahnt sich derzeit keine Legalisierung für die Freizeitanwendung auf staatlicher Basis an. Vor allem aus der Union gibt es hier großen Widerstand. Seit März vergangenen Jahres ist Cannabis in der Bundesrepublik Deutschland bei bestimmten Krankheitsbildern auf Rezept erhältlich.
Die ärztliche Verschreibung von Cannabis könnte in diesem Jahr auch in Dänemark möglich werden. Das Parlament in Kopenhagen stimmte Mitte Dezember 2017 einem entsprechenden vierjährigen Versuch einstimmig zu. Gedacht ist die Therapie für Patienten mit Multipler Sklerose, Rückenmarksschäden und in Chemotherapie sowie für Schmerzpatienten. Ärzte können der Zeitung „Jyllands-Posten“ zufolge jedoch auch bei anderen Krankheiten Cannabis verschreiben, wenn sie es fachlich für angebracht halten. „Mit dem Versuch helfen wir einer Reihe sehr kranker Menschen zu einem besseren Leben“ , sagte Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby. In ihrer Verzweiflung kauften viele Kranke in Dänemark Cannabis derzeit auf dem Schwarzmarkt.
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