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Österreich
Telefonische Gesundheitsberatung kommt sehr gut an
Seit einem knappen Jahr läuft in Österreich die Pilotphase für eine telefonische Gesundheitsberatung, und zwar zunächst in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Vorarlberg. Die bisherige Bilanz ist ausgesprochen positiv: Sie funktioniert offenbar reibungslos und wird gerne angenommen.
Am 7. April 2017, dem letztjährigen Weltgesundheitstag, fiel im Nachbarland Österreich der Startschuss für die Pilotphase zu einer neuen telefonischen Gesundheitsberatung. Seitdem finden Anrufer aus drei Bundesländern unter der Telefonnummer 1450 rund um die Uhr und sieben Tage die Woche ein offenes Ohr für ihre gesundheitlichen Probleme. „Die telefonische Gesundheitsberatung ist eine große Innovation im österreichischen Gesundheitssystem“, kommentierte die damalige Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner seinerzeit das gemeinsame Projekt des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen, des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger und der drei Pilotprojektbundesländer. „Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitskompetenz und gesundheitlichen Chancengerechtigkeit, denn sie bietet eine zielgerichtete Gesundheitsberatung und hilft damit, Unsicherheiten und Erfahrungs-bzw. Wissenslücken auszugleichen“, so die Überzeugung der Ministerin.
Warum gerade diese drei Pilot-Bundesländer?
Die telefonische Gesundheitsberatung steht unter dem Motto „Wenn’s weh tut! 1450“ Sie soll eine niederschwellige Erstanlaufstelle bei Gesundheitsfragen und akuten Symptomen sein. Um ein möglichst breites Bild darüber zu bekommen, wie der Service in Österreich angenommen wird, wurden drei Bundesländer mit unterschiedlichen Strukturen für die Pilot-Phase ausgewählt, die bis Ende 2018 dauern soll: Wien als Ballungsraum mit starker Infrastruktur, Niederösterreich als großflächiges, vielfältiges Bundesland und Vorarlberg mit seinen alpinen, dezentralen Strukturen.
Wie funktioniert die Beratung?
In dem System lotst speziell geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal jeden Anrufer durch ein qualitätsgesichertes und protokollgestütztes medizinisch-wissenschaftliches Abfragesystem in Form eines sogenannten „Fragebaums“. Es wurde vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger nach einer internationalen öffentlichen Ausschreibung erworben. „Wir haben uns für ein internationales Expertensystem entschieden, weil es sich auf klinische Abfrageprotokolle stützt und sich seit Jahren in vielen Institutionen und Ländern wie England, Australien und den USA bewährt hat“, gibt der stellvertretende Generaldirektor im Hauptverband Volker Schörghofer zur Begründung an. Das internationale Expertensystem sei außerdem von einem Team von Ärzten sowie anderen Fachkräften speziell für Österreich „austrifiziert“ worden. Die erstmalige Übersetzung für den deutschsprachigen Raum sei eine Pionierleistung.
Im Rahmen des Auskunftsgesprächs wird die Dringlichkeit des Anliegens abgeschätzt und es werden Verhaltensempfehlungen abgegeben. Abhängig vom Wohnort des Anrufers gibt es außerdem Infos zu Ärzten in der Nähe und deren Öffnungszeiten. So sollen die Patienten nötigenfalls die richtige Behandlung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort bekommen.
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