Rassismus-Diskussion

Das Logo der Mohren Apotheke ist weg

Stuttgart - 30.01.2018, 17:50 Uhr

Der Internetauftritt
der Mohren Apotheke: Unter dem Schriftzug ist kein Logo mehr zu sehen. (Screenshot: mohren-apotheke-frankfurt.de)

Der Internetauftritt der Mohren Apotheke: Unter dem Schriftzug ist kein Logo mehr zu sehen. (Screenshot: mohren-apotheke-frankfurt.de)


Antrag stößt teilweise auf Unverständnis

Neben der Mohren Apotheke wird im Antrag auch die Zeil-Apotheke zum Mohren in Frankfurt für ihre Namenswahl kritisiert. Alexander Schwartz, Inhaber der Zeil-Apotheke zum Mohren, erklärte gegenüber DAZ.online bereits am Freitag: „Wenn mich der Magistrat offiziell zur Namensänderung auffordert, bin ich selbstverständlich kompromissbereit.“ Bei seiner Apotheke liegt jedoch ein Spezialfall vor. Sie befindet sich nämlich in einem denkmalgeschützten Gebäude, auf dessen Fassade der Begriff „zum Mohren“ eingemeißelt ist.

Die Frankfurter Rundschau berichtete schon vergangenen Mittwoch über den Fall. Darin wird die Leiterin des Denkmalamts bezüglich der historischen Fassade folgendermaßen zitiert: „Wir würden einer Entfernung oder Abdeckung auf keinen Fall zustimmen“. Der Begriff sei zur Bauzeit des Hauses nicht rassistisch gemeint gewesen. Man erkenne keinen Handlungsbedarf.

Völlig neu ist die Diskussion um den Begriff „Mohren“ im Zusammenhang mit Apotheken nicht. Oft wird die Namenswahl mit Tradition begründet. Schwartz hatte den Ausdruck „zum Mohren“ jedoch erst beim Einzug im Juli letzten Jahres in seinen Apothekennamen integriert. Er habe viel internationale Kundschaft und bislang hätte sich davon  noch niemand über den Namen bei ihm beschwert.

Derweil kursieren im Internet viele Theorien über die Namensherkunft der Mohren-Apotheken in Deutschland. Eine umfassende Darstellung der Theorien findet man in einer zwölfseitigen PDF-Datei auf der Internetseite der Mohren-Apotheke zu St. Lorenz aus Nürnberg, über die DAZ.online schon 2016 berichtet hatte. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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9 Kommentare

Mohren - Diskriminierung?

von Eine Apotheke zum Mohren am 05.03.2018 um 17:27 Uhr

Ein alter Begriff, der übrigens niemals beleidigend gemeint war, wird hier verunglimpft. Vor wenigen Jahren von uns noch als scherzhaftes Beispiel für Pseudo-political correctness verwendet, wird diese Diskussion nun tatsächlich zur grotesken Wirklichkeit.
Für unsere Apotheke zum Mohren, der Name besteht seit über 300 Jahren, ein wahrer Alptraum.
Schön, dass in unserer tollen Zeit, in welcher die Erdenbürger alle so verantwortungsvoll mit sich und der Umwelt umgehen, endlich jemand auch diesen letzten schwarzen Fleck von der Landkarte der "schmutzigen Begriffe" löschen möchte.
Danke an alle lieben Menschen, die uns Irregeleiteten auf den rechten Weg führen möchten.

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Mohren Apotheke

von Thomas Eisinger am 06.02.2018 um 21:34 Uhr

Ich hätte noch einige Hinweise für die Ausländerbehörden, in Frankfurt oder wo auch immer in Deutschland.
Kümmern Sie sich bitte um folgende Wörter deutscher Sprache, die Provokationen auslösen könnten und Diskriminierungen erzeugen:

Pariser- was erlauben wir uns, jeden Französischen Hauptstädter als ein Verhütungsmittel zu bezeichnen, oder ist es andersrum…
Brühpolnische – mögen die Deutschen nur polnische Frauen die sich mit kochendem Wasser verletzt haben?
Führerschein- warum nicht Kanzlerlappen?
Russenmokka- geht da nicht das Vorurteil schwanger, die Bevölkerung des größten Landes dieser Erde brauchen auch im Kaffee - immer Alkohohl?
Abschotten- wollen nach brexit auch die Nordbriten aus der EU?
Faschingsjuden- wie kann sich eine Karnevalsgruppe aus dem Bayerischen Wald nur so über die Kinder Jerusalems lustig machen
Schwedenhappen- ein Biss- ein Schwede?
Ungarische Salami- eine Provokation! Sofort umnennen, ich schlage Paprikahartwurst vor!
Chinakohl- was ist wenn die 1,4 Milliarden unseren Altkanzler nicht mögen, und nicht in einem Wort mit ihm vereint sein wollen
Türkenbund- entspricht den stolzen Osmanen nicht eher eine Pflanze wie die Baumwolle, die einen großen Teil ihrer Wirtschaft bestimmt- als eine einfache Lilie
Portugiesische Galeere- Wie können es die Portugiesen nur ertragen, dass eine Qualle nach ihnen benannt wurde? Oder ärgert sich jetzt das Weichtier, das es mit einem Volk in Südwesteuropa in Verbindung gebracht wird?
Amerikaner- Und wieso regt sich kein US Bürger auf, wenn er mit einem runden, fettsüßem Stück Kuchen aus jeder deutschen Bäckerei gleichgesetzt wird?

Ein besorgter Bürger, der nebenbei bemerkt findet, dass dieses Land immer irrer wird.

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Ausländerbeirat?

von Dr. Arnulf Diesel am 05.02.2018 um 18:46 Uhr

Welches Recht und welche Befugnisse hat denn der Ausländerbeirat, sich überhaupt so zu äußern? Und warum schenkt man diesem dummen Geseiere überhaupt Beachtung? Meine indonesische Ehefrau und ich haben gerade versucht uns vorzustellen, ein paar Ausländer würden in Indonesien solche Forderungen stellen. Aufgrund der dort vorherrschenden Höflichkeit würde man wohl lächeln. Ändern würde man nichts.

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Beispielloser Bilder- und Namenssturm

von Hambacher am 03.02.2018 um 5:28 Uhr

Traurig. Schlimm. Schade.

Bis zu mehreren Hundert Jahren alte Traditionen, Sitten und Gebräuche, Namen, Denkmäler, Begrifflichkeiten, Bilder und Logos werden urplötzlich denunziert, diskreditiert, an den Pranger gestellt, über Bord geworfen, zerstört. Warum? Weil kleine radikalisierte Grüppchen sich einen beispiellosen Bilder- und Namenssturm auf ihr Fähnlein geschrieben haben.

Welche grotesken Ausmaße dies inzwischen angenommen hat, sieht man an harmlosen Begrifflichkeiten, die die selbsternannte Sprachpolizei auf ihren Index gesetzt hat - George Orwells "Neusprech" lässt grüßen: "Negerkuss" / "Mohrenkopf" (nun "Schokokuss", "Schaumkuss"), "Zigeunerschnitzel" (nun "Schnitzel Budapester Art", "Balkan-Schnitzel"), "Zigeunersauce" (nun "Paprikasauce", "Sauce Budapester Art"). Auch der "Sarotti-Mohr" musste durch einen "Sarotti-Zauberer" ersetzt werden - um den Preis, dass die Marke ihren Zauber aus 1001 Nacht verloren hat.

Von Erfolg gekrönt ist dies aber nur, weil sich immer wieder wankelmütige und ihr Fähnlein in den Wind haltende, mitunter auch ideologisch verblendete Berufs- und Hobbypolitiker, staatlich alimentierte Kirchenfürsten und so manche Medien finden, die sich dafür hergeben und ein solches Treiben lautstark unterstützen.

Jeder auch nur halbwegs vernünftige Diskurs wird von vornherein geblockt. Selbsternannten Bessermenschen, die Wertschätzung und Toleranz predigen, selbige selbst aber nicht praktizieren, schalten von vornherein auf stur und verlangen die sofortige Umsetzung auch noch so grotesker Maximalforderungen.

Auch in weiterer Hinsicht wäre diesen Herrschaften etwas mehr Geschichtsbewusstsein anzuraten, denn Gesinnungsschnüffelei und Denunziantentum, noch dazu staatlich gefördert, das gab es in Deutschland alles schon, nicht nur einmal, sondern zweimal.

Neben den üblichen Verdächtigen, den hauptamtlichen Schnüfflern und skrupellosen Denunzianten, hatten in beiden deutschen totalitären Regimen die willigen Erfüllungsgehilfen der damaligen Machthaber Hochkonjunktur: „Blockwarte“ und andere Zuträger in der NS-Diktatur, „Freiwillige Helfer der Volkspolizei“ und „Inoffizielle Mitarbeiter“ des „Ministeriums für Staatssicherheit“ in der SED-Diktatur.

Gute Nacht, Deutschland!

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Diskriminierung

von norbert brand am 01.02.2018 um 8:17 Uhr

Schade, daß eine der beiden Apotheken bereits klein beigegeben und das Logo entfernt hat. Wir Pharmazeuten haben ja mit der Muttermilch aufgesogen, sofort bei jeder Einlassung einer Behörde oder Institution zu salutieren. Einerseits fühlt sich ein Ausländer durch die Darstellung eines Mohren "diskriminiert" und wir kapitulieren. Wenn ich aber Angst vor einem Burka-Träger habe, weil darunter ein Attentäter versteckt sein könnte und sage das, dann werde ich von unserer Gesinnungspolizei geköpft.

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Gesinnungspolizei

von Martin Niemöller am 31.01.2018 um 10:18 Uhr

Gesinnungspolizei und Denuntiantentum hatten wir doch schon ausgiebig. Aber alles kommt wieder. Jetzt sind es halt die "Guten" mit den gleichen Methoden. Ist der angerichtete Schaden deshalb geringer? Da bleibt nur noch die Comicsprache: K...., w....., r....., g.......

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Oh je

von Dr.Diefenbach am 30.01.2018 um 19:33 Uhr

Dieses Land verkommt mit seinen Luxusproblemen mehr und mehr zu einer Provinzposse.Spinnt der Ausländerbeirat in Frankfurt ?Hier im Forum wurde ja auch auf die Historie hingewiesen,aber natürlich zählen nur Argumente derer,die sich als "diskriminiert "bezeichnen .Dazu passt dass zum ASTA Studentenball ,der ja wohl nicht stattfinden soll,Leute mit schwarz gemaltem Gesicht Hausverbot bekommen .Auch "Negerkuss"gilt als verdächtig,also gehört allmählich der Duden gründlich durchforstet.Was ist mit dem Struwwelpeter usw.??Katzen mit Namen "Mohrle"/oh weh,oh je.?

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Mohren

von Conny am 30.01.2018 um 19:08 Uhr

Erstaunlich das man noch Führerschein sagen darf

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Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr .......

von HeikoBarz am 30.01.2018 um 18:44 Uhr

Mein Gott, das sind Probleme!

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