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Infektionserkrankungen
Naturstoff gegen Tsutsugamushi-Fieber entdeckt
Forscher einer interdisziplinären Arbeitsgruppe haben einen Naturstoff entdeckt, der gegen den Erreger des Tsutsugamushi-Fiebers wirksam ist. Laut einer aktuellen Pressemeldung ist die neu entdeckte Substanz Corallopyronin A sowohl in vitro als auch in vivo wirksam gegen das Bakterium Orientia Tsutsugamushi. Gegen einige Standardantibiotika ist der Erreger schon resistent. Schätzungen zufolge erkranken weltweit eine Million Menschen an der tropischen Infektionskrankheit.
Nach Information einer aktuellen Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) haben Forscher einer interdisziplinären Arbeitsgruppe einen Naturstoff entdeckt, der gegen den Erreger des Tsutsugamushi-Fiebers wirksam ist. Bei der neuen Substanz handelt es sich um Corallopyronin A, das aus dem Umweltbakterium Corallococcus coralloides isoliert wurde. Dieser Naturstoff hemmt die RNA-Polymerase des Erregers Orientia Tsutsugamushi. Eine präklinische Studie zeigt in vitro und in vivo die antibiotische Wirksamkeit von Corallopyronin A gegen das Bakterium Orientia Tsutsugamushi, mit Ausnahme bei latent infizierten Mäusen.
Unterschätzte Tropenkrankheit
„Das Tsutsugamushi-Fieber zählt zu den vernachlässigten tropischen Infektionserkrankungen. Weltweit forschen nur wenige Arbeitsgruppen an dieser unterschätzten Infektion“, erklärt Christian Keller vom DZIF in der Pressemitteilung. Das Tsutsugamushi-Fieber, auch Busch-Typhus genannt, ist vor allem in Asien verbreitet, wird jedoch auch von Reisenden eingeschleppt. Nach Information des DZIF wird die Häufigkeit auf weltweit eine Million Erkrankungsfälle pro Jahr geschätzt. Der Erreger Orientia Tsutsugamushi stammt aus der Bakterienfamilie der Rickettsien und wird durch Milben übertragen.
Resistenzen gegen einige Standard-Antibiotika
Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts wird die Erkrankung üblicherweise mit Doxycyclin behandelt, gegen das jedoch in anderen Publikationen Resistenzen beschrieben sind. Auch gegen Tetracyclin und Chloramphenicol sind Resistenzen bekannt. Alternativ können noch Rifampicin und Chinolone eingesetzt werden.
Die Erkrankung hat meist eine Inkubationszeit von zehn bis zwölf Tagen. Im Laufe der Erkrankung kommt es zu Fieber, Lymphknotenschwellung, Kopf-und Gliederschmerzen. Nach etwa einer Woche zeigen Patienten fleckfieber-ähnliche Exantheme. Ein kleiner Teil der Patienten entwickelt auch zentralnervöse Symptome wie Benommenheit, Nackensteife und Sprachstörungen. Als weitere Komplikationen können Myokarditis und Kreislaufschock auftreten. Die Letalität hängt vom Zustand des Patienten und vom Zeitpunkt des Therapiebeginns ab.
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