FDA-Warnung

Loperamid-Missbrauch hält an

Stuttgart - 05.02.2018, 11:40 Uhr

OTC-Loperamid in den USA: Blister sollen die Sicherheit erhöhen. (Foto: Lisha / stock.adobe.com)

OTC-Loperamid in den USA: Blister sollen die Sicherheit erhöhen. (Foto: Lisha / stock.adobe.com)


USA bei Loperamid strenger als Deutschland

Dabei sind die Vereinigten Staaten bei den Dosierungen von Loperamid bereits deutlich strenger als Deutschland. Die FDA gestattet in der rezeptfreien Selbstmedikation maximal 8 mg Loperamid täglich, und selbst mit einer ärztlichen Verordnung limitiert die Arzneimittelbehörde die maximale Tagesdosis auf 16 mg.

In der Bundesrepublik dürfen Apotheker Loperamid zur oralen Anwendung bei akuter Diarrhö ebenfalls teilweise ohne Verordnung abgeben. Als maximale Tagesdosis erlaubt die Verschreibungsverordnung 12 mg Loperamid, die gesamte Packung darf maximal 24 mg Loperamid enthalten. Zusätzlich fordert der Gesetzgeber den Packungshinweis, dass Loperamid sich erst für Kinder ab 12 Jahren eignet.

Missbrauch verhindern?

Inwieweit diese erneuten Warnungen Früchte tragen, ist fraglich. Die FDA weiß, dass die meisten Fälle von Loperamid-Überdosierungen nicht versehentlich passieren. Laut FDA nimmt ein Gros der Patienten mit Überdosierungssymptomen das Opiod missbräuchlich ein - beispielweise um Symptome eine Opioidentzugs selbst zu behandeln oder Euphoriegefühle hervorzurufen. Oft werde dabei  Loperamid gemeinsam mit anderen Substanzen eingenommen, die die Absorption erhöhen und dafür sorgen, dass Loperamid die Blut-Hirn-Schranke überwindet, oder dessen Abbau inhibieren und so die euphorisierende Wirkung verstärken, Das berichtete die FDA im Juni 2016. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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