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Die FDA warnt erneut vor schweren Nebenwirkungen unter Loperamid. Bereits 2016 wies die Arzneimittelbehörde auf teils tödliche Herzprobleme unter dem Antidiarrhoikum hin. Doch: Nach wie vor nehmen Patienten zu viel Loperamid – meist missbräuchlich. Die FDA verschärft nun ihre Sicherheitsmaßnahmen zu OTC-Imodium.
„Loperamid ist ein sicheres Arzneimittel, wenn es so eingenommen wird, wie es angeordnet ist“, schreibt die FDA. Das Problem ist offenbar nur: Patienten halten sich nicht an die ärztlichen oder pharmazeutischen Anweisungen zur maximalen Dosis von Loperamid. Sei es teils unbewusst oder – nach Ansicht der FDA der weitaus häufigere Fall – willentlich. Bereits im Juni 2016 hatte die FDA auf schwerwiegende Nebenwirkungen des Antidiarrhoikums durch Überdosierungen hingewiesen.
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FDA- Warnung
Schwere Herzprobleme durch Loperamid-Missbrauch
Doch hat die FDA-Warnung aus dem Jahr 2016 offenbar nicht viel bewirkt: Noch immer erreichen die Behörde Meldungen zu teils tödlichen QT-Zeit-Verlängerungen, Tordsades de points, Arrhythmien, Synkopen und Herzstillstand unter Loperamid-Überdosierungen. Nun erneuert die FDA ihre Warnung an Ärzte und Patienten. Zusätzlich arbeitet die amerikanische Behörde gemeinsam mit Pharmaunternehmen an weiteren Maßnahmen für eine sicherere Anwendung Loperamid. Unter anderem soll Loperamid als OTC-Arzneimittel durch Blisterverpackungen sicherer werden und auf eine maximale Tablettenzahl begrenzt werden.
USA bei Loperamid strenger als Deutschland
Dabei sind die Vereinigten Staaten bei den Dosierungen von Loperamid bereits deutlich strenger als Deutschland. Die FDA gestattet in der rezeptfreien Selbstmedikation maximal 8 mg Loperamid täglich, und selbst mit einer ärztlichen Verordnung limitiert die Arzneimittelbehörde die maximale Tagesdosis auf 16 mg.
In der Bundesrepublik dürfen Apotheker Loperamid zur oralen Anwendung bei akuter Diarrhö ebenfalls teilweise ohne Verordnung abgeben. Als maximale Tagesdosis erlaubt die Verschreibungsverordnung 12 mg Loperamid, die gesamte Packung darf maximal 24 mg Loperamid enthalten. Zusätzlich fordert der Gesetzgeber den Packungshinweis, dass Loperamid sich erst für Kinder ab 12 Jahren eignet.
Missbrauch verhindern?
Inwieweit diese erneuten Warnungen Früchte tragen, ist fraglich. Die FDA weiß, dass die meisten Fälle von Loperamid-Überdosierungen nicht versehentlich passieren. Laut FDA nimmt ein Gros der Patienten mit Überdosierungssymptomen das Opiod missbräuchlich ein - beispielweise um Symptome eine Opioidentzugs selbst zu behandeln oder Euphoriegefühle hervorzurufen. Oft werde dabei Loperamid gemeinsam mit anderen Substanzen eingenommen, die die Absorption erhöhen und dafür sorgen, dass Loperamid die Blut-Hirn-Schranke überwindet, oder dessen Abbau inhibieren und so die euphorisierende Wirkung verstärken, Das berichtete die FDA im Juni 2016.
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