Rote Hand zu Obeticholsäure

Wie dosiert man Ocaliva richtig?

Stuttgart - 13.02.2018, 12:30 Uhr

Bei Leberinsuffizienz: Dosierung von Ocaliva® anpassen. (Foto: yodiyim / stock.adobe.com)

Bei Leberinsuffizienz: Dosierung von Ocaliva® anpassen. (Foto: yodiyim / stock.adobe.com)


Bei Leberinsuffizienz Dosis von Obeticholsäure anpassen

Die EMA erneuert nun die richtige Dosierung von Ocaliva® für PBC-Patienten mit bereits eingeschränkter Leberfunktion.

  • Patienten mit primär biliärer Cholangitis und eingeschränkter Leberfunktion ohne Zirrhose (Child-Pugh A) nehmen Obeticholsäure täglich. Sie starten ihre Therapie mit Ocaliva® 5 mg für sechs Monate, anschließend erhöhen sie die tägliche Dosis auf 10 mg Ocaliva®.
  • Patienten mit primärer biliärer Cholangitis und einer eingeschränkten Leberfunktion mit Zirrhose (Child-Pugh B oder C) nehmen zunächst Ocaliva® 5 mg einmal wöchentlich. Vertragen die Patienten Obeticholsäure gut, können sie nach drei Monaten die Dosis auf Ocaliva® 5 mg zweimal pro Woche erhöhen. Bei erneuter Toleranz sieht die Fachinformation als Zieldosis Ocaliva® 10 mg zweimal wöchentlich vor.

Insbesondere weist die EMA Ärzte darauf hin, bei einer Verschlechterung der Leberfunktion von Child-Pugh A nach Child-Pugh B oder C das Dosierungsintervall anzupassen. Unabhängig davon, soll vor jedem Behandlungsbeginn mit Ocaliva®, der Leberstatus des Patienten überprüft und auch fortlaufend während der Obeticholsäure-Therapie überwacht werden. Verschlechtern sich die Leberwerte der Patienten, soll die Kontrolle der Leberfunktion engmaschiger erfolgen.

Primär biliäre Cholangitis hieß nicht immer so, …

… sondern primär biliäre Zirrhose. Der ursprüngliche Name der Erkrankung stammt noch aus früheren Zeiten, in denen Patienten mit PBC häufig erst im zirrhotischen Stadium beim Arzt vorstellig wurden. Mittlerweile werden auffällige Leberwerte früher entdeckt, nicht selten auch als Zufallsbefund. Die primär biliäre Zirrhose wurde folglich 2014 in primär biliäre Cholangitis umgetauft, angeblich auch, um die mit dem Begriff Zirrhose verbunden Stigmatisierung der Patienten als Alkoholiker zu umgehen, erklärt die Leitlinie.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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