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Österreich
Cannabis sativa ist Arzneipflanze des Jahres 2018
Cannabisbasierte Therapie in Österreich
Ein bekanntes Beispiel für cannabisbasierte Arzneimittel ist partialsysnthetisches THC, das unter der Bezeichnung Dronabinol in Deutschland seit 1998 und in Österreich seit 2004 verschreibungsfähig ist. „Durch klinische Studien mit hoher Evidenz belegte Einsatzgebiete sind vor allem Tumorschmerzbehandlung und Symptomkontrolle in der Palliativmedizin, Chemotherapie-assoziierte Übelkeit sowie Magersucht bei Tumor- und AIDS-Patienten, schmerzhafte Spastik bei Multipler Sklerose sowie neuropathische chronische Schmerzen", erläutert Prof. Dr. Hans Georg Kress, Abt. für Spezielle Anästhesie und Schmerzmedizin, Medizinische Universität Wien.
Neben den Dronabinol-Zubereitungen als Rezepturarzneimittel in Form von Kapseln oder Tropfen ist auch ein Sublingual-Spray mit einer Dronabinol-CBD-Mischung im Handel. Daneben sind synthetisches Dronabinol sowie das synthetische THC-Analogon Nabilon auf dem österreichischen Arzneimittel-Markt. Seit kurzem kultiviert die Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) Drogenhanf zur Dronabinol-Gewinnung unter kontrollierten Bedingungen in Gewächshäusern.
Cannabidiol ist in Österreich derzeit eine Rezeptursubstanz, Zubereitungen sind über Apotheken erhältlich. Die am besten untersuchten Indikationen für CBD sind frühkindliche refraktäre Epilepsien, kindliche Schizophrenie sowie die Vorbeugung von Graft-versus-Host-Reaktionen nach Knochenmarkstransplantationen. Auch die Schizophrenie bei Erwachsenen könnte eine sinnvolle Indikation darstellen. Eine eventuelle Anti-Tumorwirkung bei Glioblastomen wird erforscht und ist noch nicht gesichert.
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