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Xanten ist Pilotregion für das Projekt „Arzneimittelkonto NRW“. Das Projekt soll Ärzten, Apotheken und Pflegeinrichtungen ermöglichen, sich gemeinsam über ein zentrales Arzneimittelkonto auszutauschen, um so die Sicherheit der Arzneimitteltherapie zu verbessern. Der Patient kann über eine App selbst aktiv an seinem Medikationsmanagement mitwirken.
Die Arzneimitteltherapie in Nordrhein-Westfalen soll sicherer werden. Das ist das Ziel des Projektes „Arzneimittelkonto NRW“. Anlass ist die hohe Zahl an Patienten mit Polymedikation, vor allem bei Älteren über 65 Jahren. Um bei diesen Patienten vermeidbare Medikationsfehler zu reduzieren, sei es daher wichtig, dass alle am Behandlungsprozess Beteiligten über die Gesamtmedikation informiert sind. Vor diesem Hintergrund wurde das „Arzneimittelkonto NRW“ ins Leben gerufen, gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Universität Bielefeld.
Im Rahmen des Projektes implementierten Softwarehersteller im Gesundheitswesen, darunter CompuGroup Medical Deutschland AG, eine technische Lösung, die es den Teilnehmern ermöglicht, notwendige Medikationsänderungen unter Berücksichtigung der Gesamtmedikation des Patienten vorzunehmen. Eine spezielle Arzneimitteltherapiesicherheits-Prüfsoftware überwacht jede Änderung oder Ergänzung der Gesamtmedikation. Der Patient selbst kann mit Hilfe einer kostenlosen App (Mediteo) sein Arzneimittelkonto einsehen und, bei Bedarf, OTC-Arzneimittel und weitere Produkte wie Nahrungsergänzungsmittel hinzufügen. Auch hier soll ein Sicherheitscheck bei Neueinträgen auf Wechselwirkungen mit der gesamten bestehenden Medikation prüfen.
Xanten sei eine wichtige Pilotregion für das „Arzneimittelkonto NRW“. Die Hirsch Apotheke am Markt, die Seniorenresidenz Burg Winnenthal und die Arztpraxis am Dombogen nehmen als erste Teilnehmer am Projekt in Xanten teil. Maximilian Dykmanns von der teilnehmenden Hirsch-Apotheke ist vom Projekterfolg überzeugt: „Wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit setzen zwingend die Kenntnis der Gesamtmedikation voraus.“
Kammer Nordrhein engagiert sich auch
Auf Nachfrage von DAZ.online teilte die Landesapothekerkammer Nordrhein mit, dass auch sie sich bei dem Projekt engagieren möchte. Die Kammer hat bereits eine Anfrage erhalten, ob sie eine Beiratstätigkeit übernehmen möchte und hierfür ihre Bereitschaft erklärt. Im März findet ein Treffen aller Beteiligten statt, um über weitere Schritte zu besprechen. Als Konkurrenz zu anderen Projekten wie ATHINA wird das „Arzneimittelkonto NRW“ dabei nicht gesehen. „Jede Form von Ansätzen, um das Ziel der Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patienten zu erreichen, wird als Ergänzung gesehen“, sagt Apotheker Dr. Stefan Derix, Geschäftsführer der Kammer. Redundanzen sollten aber vermieden werden. Von Projekten wie dem Arzneimittelkonto NRW und ATHINA erhofft sich die Kammer, dass diese dabei helfen eine bundeseinheitliche und auch honorierte Dienstleistung zu etablieren.
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